Das Unkraut der „fremden Sünden“

Geliebte Gottes!

Unser Herr Jesus Christus selbst gab Seinen Jüngern die Auslegung des heutigen Gleichnisses mit den Worten: „Der den guten Samen aussät, ist der Menschensohn. Der Acker ist die Welt; der gute Same hingegen das sind die Kinder des [Gottes-]Reiches, und das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel. Die Ernte aber ist das Ende der Welt, die Schnitter hinwieder sind die Engel. Wie nun das Unkraut gesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein. Der Menschensohn wird Seine Engel aussenden, und sie werden aus Seinem Reiche alle Ärgernisse sammeln, und jene, die Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Alsdann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reiche ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ (Mt. 13,37-43). Die Auslegung des Gleichnisses vom Unkraut im Weizen durch unseren göttlichen Erlöser bezieht sich vorrangig auf das große irdische Drama dieser Zeit, wo Gute und Böse, Weizen und Spreu, guter Same und Unkraut, miteinander vermischt sind. Erst am Ende wird man sie eindeutig voneinander unterscheiden können, und dann auch endgültig voneinander scheiden.

In diese Deutung Christi eingeschlossen liegt jedoch noch eine andere. Die Kirchenväter haben das Gleichnis oft auch auf das Schicksal der Seele des Einzelnen bezogen. Die Seele ist ja gewissermaßen eine Welt im Kleinen und daher ebenfalls mit dem Acker des Gleichnisses vergleichbar. Gott hat die Seele geschaffen. Er hat die Seele in der Taufe gereinigt und zu gutem Erdreich gemacht. Alles was die Seele an Gutem besitzt, seien es natürliche oder übernatürliche Gaben, stammt von Gott. Alle Güter mit denen die christliche Seele begabt worden ist, sind gleichsam die gute Saat, die auf den Acker ausgebracht wurde. Wenn der Christ jedoch nachlässig wird, wenn sein Eifer ermüdet, wenn seine Wachsamkeit erlahmt und er sich zu sicher fühlt, dann ist er den Dienern im Gleichnis vergleichbar. Ihre Liebe schlummert ein. Ihr Gewissen stumpft ab. So wird es dem Feind der Seele ermöglicht ungehindert einzudringen und mitten unter die gute Saat verderblichen Unkrautsamen auszustreuen. Dieser keimt auf und droht die gute Saat Gottes zu ersticken.

Wer ist dieser Feind? – Aus dem Katechismus wissen wir, daß jede Seele gegen einen dreifachen Feind kämpfen muß. Einmal gegen den Teufel, sodann gegen die Lockungen der Welt und drittens gegen den Feind in der eigenen Brust – also gegen die ungeordneten Leidenschaften.

Was wächst da auf dem Seelenacker?

Dieser Kampf ist nicht einfach, weil sich für den im geistlichen Leben Unerfahrenen die gute Saat oft nicht leicht vom Unkraut unterscheiden läßt. Das Gewissen ist nicht hinreichend geschult, so daß viele Sünden und ihre Ursachen gar nicht erkannt werden.

Der hl. Augustinus sagt, deshalb müsse die Seele ihre guten Anlagen betätigen und in der Prüfung standhalten. Denn durch die Standhaftigkeit in der Versuchung setze das Wachstum in der Tugend ein. Die Seele bringe Früchte guter Werke hervor, den guten Weizen. Je mehr die Seele sodann im Guten wächst und auf dem Weg der Vollkommenheit voranschreitet, um so genauer wird ihr Gewissen gebildet, um so klarer kann sie das Unkraut, das Verkehrte, das Ärgerniserregende, das Sündhafte vom Weizen der tugendhaften Werke unterscheiden. Wörtlich sagt der hl. Kirchenlehrer: „Je mehr er [der Christ] vorankommt, um so mehr sieht er größere Ärgernisse im Volk. Denn wenn er nicht vorankäme, sähe er nicht das Verkehrte; wenn er nicht wahrer Christ ist, sieht er nicht die Scheinchristen. Denn, Brüder, auch in jenem Gleichnis vom Weizen und Unkraut lehrt der Herr uns dies: ‚Da aber das Gewächs wuchs und Frucht brachte, erschien auch das Unkraut‘, das heißt: Keinem Menschen fallen die Bösen auf, bevor er selbst nicht gut wird; denn erst, als das Gewächs wuchs und Frucht brachte, erschien auch das Unkraut.“ (super Ps.; 118,6). Das gilt auch von der Seele selbst. Niemandem fallen die eigenen bösen Werke auf, solange die Seele nicht gut, d.h. wachsam und in der Tugend bewährt geworden ist.

Wir dürfen uns also nicht dem gefährlichen Schlaf der Trägheit hingeben. Stattdessen müssen wir unermüdlich sein im Dienste Gottes und wachsam Ausschau halten nach dem Feind, der seine Unkrautsamen – die Gelegenheiten und Neigungen zur Sünde – in unsere Seele einschleppen und dort kultivieren will. Wir müssen den Blick unseres Gewissens schärfen, damit es in der Lage ist auch kleine und kleinste Unkrautsamen aufzuspüren; solche Sünden also, die gerne im Schatten wachsen, die bei der Gewissenserforschung zumeist übersehen werden und in der Folge durch ihr ungehindertes Wachstum die Ernte am Ende unseres Lebens ruinieren können.

Meist richtet sich unsere Gewissenserforschung ausschließlich auf jene Sünden, die man „eigene Sünden“ nennt, vergißt jedoch über die „fremden Sünden“ zu wachen. Was sind eigene und fremde Sünden? Worin unterscheiden sie sich?

„Eigene Sünden“ und „fremde Sünden“

„Eigene Sünden“ sind jene, die jemand selbst begeht. „Fremde Sünden“ sind jene, die jemand nicht selbst begeht, an denen er aber irgendwie schuldig ist, weil er sie veranlaßt, gefördert oder zugelassen hat. Wer eigene Sünden begeht, übergibt sich selbst dem bösen Feind. Wer die Sünde anderer veranlaßt, fördert oder zuläßt, obwohl er sie hindern könnte und sollte, wird zum Helfershelfer des Bösen.

Bestand und Ausbreitung des Bösen unter den Menschen werden durch nichts so sehr gefördert, wie durch die „fremden Sünden“. Ihre Sündhaftigkeit besteht darin, daß man die Sünde nicht selbst begeht – das wären ja „eigene Sünden“ – sondern daß man sich an den Sünden eines anderen beteiligt, und eben durch diese Beteiligung selbst schuldig wird. Ohne die Beteiligung eines anderen blieben ungezählte Sünden ungetan. Zahllose Verfehlungen geschehen allein deswegen, weil ein anderer in irgendeiner Weise mitgewirkt hat. Deswegen muß der Christ sich nicht allein vor „eigenen Sünden“ bewahren, sondern sich auch davor hüten, an „fremden Sünden“ mitschuldig zu werden.

Wie das Unkraut haben „fremde Sünden“ die Eigenschaft lange unerkannt zu bleiben, weil ihre bösen Früchte sich nicht unmittelbar an uns, sondern in der Sünde eines anderen finden. Dabei handelt es sich jedoch um eine sehr große und vielfältige Mischung toxischer Unkrautsamen, deren Gefährlichkeit nicht unterschätzt werden darf. Es gibt neun unterschiedliche „fremde Sünden“: 1. zur Sünde raten; 2. anderen die Sünde befehlen; 3. in die Sünde anderer einwilligen; 4. andere zur Sünde reizen; 5. die Sünde anderer loben; 6. zur Sünde anderer schweigen; 7. die Sünde nicht strafen; 8. zur Sünde helfen; 9. die Sünde anderer verteidigen.

In besonderer Gefahr, sich „fremder Sünden“ schuldig zu machen, sind all jene, denen Autorität über andere zukommt, oder die aufgrund ihres Ansehens Einfluß auf andere Menschen haben. In der öffentlichen Welt sind das die Politiker, Parlamentarier und Richter, die Arbeitgeber und Gewerkschaftsfunktionäre, die Journalisten und Publizisten in Zeitung, Radio, Fernsehen und Internet, sowie die Autoren und Herausgeber von Büchern. In der kleinen Alltagswelt sind es die Eltern und Vorgesetzten, die Geistlichen und Lehrer.

Ganz allgemein muß von den „fremden Sünden“ gesagt werden: Wer sich einer fremden Sünde schuldig macht, sündigt in dem Maße, in dem er Einfluß auf die Sünde des anderen ausgeübt hat. – War die Sünde des anderen eine läßliche Sünde, so hat der Anteil daran, das Gewicht einer läßlichen Sünde. War die Sünde des anderen eine Todsünde, so ist anzunehmen, daß auch der Anteil an der Mitschuld genauso schwer wiegt.

Die Beteiligung an „fremden“ Sünden kann, wie gesagt, in neunfacher Weise geschehen. Der Übersichtlichkeit und Einprägsamkeit halber ist es von Vorteil, sie in drei Gruppen einzuteilen, welche die verschiedenen Zeiten wiederspiegeln, wann sie geschehen, nämlich entweder:

  1. vor der Sünde des anderen; oder
  2. bei der Sünde des anderen; oder
  3. nach der Sünde des anderen.

„Fremde Sünden“ vor der Sünde des anderen

Lassen Sie uns diese drei Zeitabschnitte und die ihnen zugeordneten „fremden Sünden“ genauer in Augenschein nehmen. Man kann sich an der Sünde eines anderen beteiligen, vorher, d.h. bevor die Sünde des anderen geschieht.

a) Die Sünde raten

Herodes Antipas versprach der Tochter seiner Buhle Herodias, er wolle ihr geben, was sie verlangen würde. Das Mädchen fragte seine Mutter: „Was soll ich verlangen?“ Und welchen Rat gab die gottlose Mutter ihrem Kind? Sie solle das Haupt des hl. Johannes des Täufers fordern. Das Mädchen folgte dem Rat seiner Mutter und stellte an den König die grausame Forderung: „Ich will, daß du mir sofort auf einer Schüssel das Haupt Johannes’ des Täufers gibst.“ Das Mädchen sündigte! Aber seine Mutter sündigte noch mehr, indem sie den teuflischen Rat zur Sünde des Mordes an einem Unschuldigen gab; zu einer Sünde, auf die das Kind allein nicht gekommen wäre.

Wie oft mag es vorkommen, daß das Kind beim Elternteil, der Freund bei seinem Freund, der Untergebene beim Vorgesetzten, der Unerfahrene beim Erfahrenen, der Ungelehrte beim Gelehrten um Rat fragt und einen Rat erhält, so schlecht, daß er ohne Sünde nicht befolgt; so gottlos, daß er in der Hölle selbst nicht gottloser erdacht werden könnte.

Bösen Rat erteilen auch jene, welche die Kinder gegen die Eltern, die Schüler gegen ihre Lehrer, die Untergebenen gegen die Vorgesetzten; den Bruder gegen den Bruder, die Schwester gegen die Schwester; den einen Freund gegen den anderen, den einen Ehegatten gegen den anderen, aufwiegeln und aufhetzen.

Von den bösen Ratgebern sagt die Heilige Schrift: „Wer einen bösen Rat erteilt, auf diesen fällt er selber zurück.“ (Sir. 27,30). Und der hl. Bonaventura sagt: „Der Mund eines bösen Ratgebers ist der Mund des Teufels. Ein einziger böser Ratgeber ist schlechter, als zehn Seeräuber.“ (serm. 2; fer. 4 in pent.).

b) Die Sünde befehlen

Auch diese „fremde Sünde“ geht der Sünde des anderen voraus. Der Befehl ist ja gleichsam die Ursache. Die sündhafte Tat ist die darauf folgende Wirkung, die Ausführung des Befehls.

Diese Fremde Sünde beging Herodes Antipas, als er einem seiner Soldaten den Befehl erteilte, dem hl. Johannes das Haupt abzuschlagen. Die sündhafte Tat, den Mord, beging freilich der Kriegsknecht, als er in blindem Gehorsam die Bluttat ins Werk setzte. Aber vor ihm und mehr noch als der Soldat sündigte Herodes, der den blutigen Befehl gab. Herodes ist der Mörder. Der Kriegsknecht ist das Werkzeug seines grausamen Befehls.

Gäbe Gott, daß diese „fremde Sünde“ selten wäre! Aber sie ist häufig. Kommt es nicht vor, daß Vorgesetzte ihren Untergebenen Befehle geben, deren Ausführung Sünde ist: zu lügen, zu betrügen, zu verleumden, zu stehlen, zu schlagen oder sonstwie ungerechten Schaden zu verursachen? – Mitschuldig durch Befehlen wird, wer kraft seiner vorgesetzten Stellung andere zum Bösen veranlaßt. Besonders gern wird der Gehorsam angerufen, um sündhafte Befehle durchzusetzen. Der Gehorsam hat aber dort seine Grenze, wo die Sünde beginnt. Niemand darf z. B. unter Berufung auf den Gehorsam dem Vaterland oder der Kirche, dem Nächsten oder sich selbst Schaden zufügen. Selbst wenn es die Obrigkeit wäre, die sündhafte Befehle gibt, muß er sich widersetzen mit den Worten des hl. Petrus: „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg. 5,29).

Manche wenden hier ein: „Aber ich bin zum Gehorsam verpflichtet.“ – Gewiß. Aber nur in erlaubten Dingen, keineswegs in unerlaubten. – Andere sagen: „Das hat mein Vorgesetzter zu verantworten, der das Böse befohlen hat.“ – Gewiß. Er wird es zu verantworten haben. Aber auch derjenige wird zur Verantwortung gezogen, der den bösen Befehl ausführt. – In der Zeit des Dritten Reiches sind von hohen Funktionären viele sündhafte Befehle gegeben worden, und die allermeisten wurden ausgeführt. Die Menschen hatten weder den Mut noch den Willen, sich ihnen zu widersetzen. Befehl ist Befehl! So sagte man. Auch heute befehlen in vielen Ländern der Erde die Regierenden Sündhaftes, und sie finden leider viele, die es ausführen.

Der hl. Hieronymus schreibt in seinem Brief an den jungen Priester Nepotanius: „Gehorche sündhaften Befehlen nicht, und möchten sie sogar vom Kaiser ausgehen. Denn die Vorschriften Christi sind größer, als die Verordnungen der Kaiser.“ (Ep. 52).

c) In die Sünde anderer einwilligen

Auch folgende „fremde Sünde“ geschieht vor der Sünde des anderen. Es gibt in vielen Fällen Personen, von deren vorherigen Zustimmung es abhängt, ob eine Sünde geschehen kann oder nicht; ob sie geschieht oder nicht. In solchen Fällen ist die Zustimmung oder Einwilligung in das sündhafte Vorhaben ganz offensichtlich Sünde.

Die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Pharisäer verlangten den Tod des Heilandes. Sie dürsteten nach Seinem Blut. Aber sie konnten gegen den Willen des Pilatus nicht aktiv werden, wollten sie sich nicht selbst wegen Lynchmordes schuldig machen. Sie sagten es sogar selbst: „Es ist uns nicht erlaubt, jemand zu töten.“ (Joh. 18,31). Judäa war römische Provinz. Die Blutgerichtsbarkeit lag allein beim römischen Statthalter. – Pilatus sah die Unschuld des Heilandes. Aber er buhlte um die Gunst der Juden. Er fürchtete ihre Drohungen, er fürchtete den Kaiser, er fürchtete bei diesem in Mißkredit gebracht zu werden und in Ungnade zu fallen. Also gab Pilatus nach. Er willigte ein. Tausendmal mochte er sich die Hände waschen und sagen: „Ich bin unschuldig am Blute dieses Gerechten.“ (Mt. 27,24). Er ist doch schuldig! Er ist mitschuldig an dem Mord, der auf Golgotha begangen worden ist. Denn im Römerbrief urteilt der hl. Paulus: „Obgleich sie nämlich die Gerechtigkeit Gottes kannten, sahen sie doch nicht ein, daß die, welche solches tun, des Todes würdig sind; und nicht allein, die solches tun, sondern auch, die denen zustimmen, welche es tun.“ (Röm. 1,32).

Die Parlamentarier, die bestimmte verhängnisvolle Gesetze beschließen, die einer angeblich oder wirklich geänderten Mentalität im Volke entgegenkommen, machen sich durch Einwilligung und Mithilfe teilhaftig fremder Schuld. – Es gibt sodann heute so viele schwache Eltern. Durch Einwilligung machen sich Eltern an fremden Sünden mitschuldig, die den schlechten Umgang ihrer Kinder gestatten oder dulden. – Mitschuldig durch Einwilligung wird jeder, der die Sünde durch seine Zustimmung ermöglicht oder erleichtert. Eine gefährliche Form, sich fremder Sünden schuldig zu machen, ist die falsche Nachgiebigkeit. Sie tarnt sich gern als Friedensliebe und Güte. Das kann Seelen die Seligkeit kosten!

Der hl. Cyprian sagt: „Der ist nicht frei von der Sünde, welcher sie zwar nicht selber begangen, von dem man aber doch weiß, daß er zugestimmt hat.“

d) Zur Sünde reizen

Selbstverständlich geht der Anreiz zu einer Sünde stets der Sünde selbst voran. Es kann jemand zur Sünde gereizt werden, wenn ihm der Vorteil, der aus der Sünde entspringt oder die Lust, welche in der Sünde liegt, in schillernden Farben dargestellt werden; wenn ihm die Schuld der Sünde als klein; die Strafe der Sünde als nicht zu fürchten, die Ausführung der Sünde als leicht dargestellt wird.

Im Paradies reizte die giftige Schlange Eva zur Sünde. Auf welche Weise? Indem sie die Strafe der Sünde als Einbildung darstellte: „Keineswegs werdet ihr sterben.“ (Gen. 3,4) Indem sie den Gewinn, der aus der Sünde folgen sollte, als außerordentlich groß und begehrenswert schilderte: „Ihr werdet sein wie Götter, wissend das Gute und das Böse.“ (Gen. 3,5). Wer andere zur Sünde verführt, ahmt den Teufel nach, der selbst böse ist und andere böse machen will.

In zweiter Linie reizt aber auch zur Sünde, wer sich schuldhaft so verhält, daß er die sündhafte Neigung des anderen irgendwie herausfordert. Ja, wie oft, wie listig, wie erfolgreich werden diese verführerischen Reize der Sünde vor den Augen der Kinder Adams ausgebreitet! Wie zahllos sind die Seelen, die daran bereits zugrunde gegangen sind und weiter zugrunde gehen! Worte, Schriften, Bilder, Filme, schlechtes Beispiel – all das reizt zur Sünde. Wie viele gibt es, die diese Lockmittel gebrauchen? Wie wenige, die ihnen widerstehen! Was im Paradies geschah, wiederholt sich täglich, ja stündlich.

Zwar kann man zu jeder Sünde reizen, am öftesten geschieht es aber zum Zorn. Etwa bei Ehegatten, welche sich hartnäckig widersprechen oder einander verletzende Vorwürfe machen; bei Kindern, welche den Eltern ungehorsam sind, ihnen trotzig oder spöttisch begegnen; bei Untergebenen, die nach ihrem eigenen Kopf arbeiten; bei Verletzungen der Hausordnung; bei Neckereien, Spötteleien und Schimpfworten, die dem Nächsten zusetzen. All das kann den anderen Anreiz zum Zorn geben.

Ein zweites weites Feld ist der Anreiz zu Sünden der Unkeuschheit. Er kann auf verschiedene Weise gegeben werden: durch Worte, durch Kleidung, durch Geschenke, durch Schmeicheleien, durch das Lesen von Büchern, durch das Anschauen von Bildern und Filmen, durch andeutungsvolle Verheißungen, durch Zudringlichkeit.

Auch Frauen, die ihre körperlichen Reize unangemessen zur Schau stellen, können sich mitschuldig machen an fremden Sünden. Wie viele innere und äußere Sünden, bis hin zu den schrecklichsten Verbrechen, würden vermieden, wenn der sexuelle Trieb nicht immer wieder unnötig aufgepeitscht würde! – Dagegen mahnt der Völkerapostel: „Du häufst dir Zorn auf den Tag des Zornes und der Offenbarung des Gerichtes Gottes, der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken.“ (Röm. 2,5 f.). Und an anderer Stelle: „Sei ein Vorbild für die Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit.“ (1. Tim. 4,12).

„Fremde Sünden“, die gleichzeitig mit der Sünde des anderen begangen werden

Es gibt eine zweite Gruppe „fremder Sünden“, die nicht vor, sondern gleichzeitig mit der Sünde des anderen geschehen. Zu ihr gehören:

a) Zur Sünde des anderen schweigen

Es kommt nicht selten vor, daß jemand durch ein Wort, eine Geste, ja sogar durch einen Blick eine Sünde verhindern könnte und es doch unterläßt. Er sieht, daß die Sünde geschieht, und stellt sich so, als ob er blind wäre und nicht sähe. Er weiß darum, tut aber so, als wüßte er nichts. Er schweigt, obwohl er reden könnte. Er verhindert nicht, was er verhindern könnte. So macht er sich teilhaftig und mitschuldig an fremden Sünden. Auch auf diese Weise wird viel gesündigt.

Die Sünde des Stillschweigens wird gerne entschuldigt. Da heißt es: „Mich geht das nichts an.“ So hat schon Kain gesprochen. „Bin ich etwa der Hüter meines Bruders?“ (Gen. 4,9). Wir lassen den hl. Augustinus auf diesen Einwand antworten: „Wäre jener nicht ein grausamer Mensch, der einen Blinden am Rande eines Abgrundes dahinwandeln sähe und ihn nicht warnte, um ihn vom zeitlichen Tode zu retten? Ist aber jener nicht weit grausamer, welcher, da er seinen Bruder von dem ewigen Tode befreien könnte, dieses jedoch aus Gleichgültigkeit unterlassen würde?“

Die zweite Ausrede lautet: „Ich will mich nicht unbeliebt machen. Ich will mir keine Feindschaft zuziehen.“ Eine kurzsichtige Begründung. Wie sehr fürchten doch Menschen die Abneigung von Menschen und vergessen ganz, daß sie sich gerade dadurch die Abneigung Gottes zuziehen, der gewiß mehr als alle Menschen zu fürchten ist.

Drittens greift man gern zur Ausflucht: „Es nützt doch sowieso nichts!“ Das mag sein. Aber ist das ohne wenigstens einen Versuch absolut gewiß? Bisweilen wird ein Tadel unverhofft fruchtbar! Und ist die Sache von Bedeutung und droht ein schwerer Schaden für die Seelen, dann ist man verpflichtet diesen Versuch zu wagen. Man darf nicht die Augen verschließen, die Sünde zudecken und darüber hinweggehen. Wer zu der Sünde anderer schweigt, obwohl Stellung und Verantwortung ihn verpflichten, gegen sie aufzutreten, macht sich an ihr mitschuldig!

Am wenigsten dürfen Eltern, Vorgesetzte und Seelenhirten schweigen. Von ihnen gelten die Worte Gottes an den Propheten Ezechiel: „Dich habe ich zum Wächter gesetzt; darum wenn du ein Wort aus meinem Munde hörest, verkünde es ihnen in meinem Namen. Wenn ich zum Gottlosen sage: Du wirst des Todes sterben und du sagst ihm dieses nicht, auf daß er seinen Weg verlasse, so wird er in seiner Missetat sterben, aber von deiner Hand will ich sein Blut fordern.“ (Ez. 33,7 f.).

b) Beihilfe zur Sünde

Noch mehr aber sündigen diejenigen, die nicht nur die Sünde dulden, sondern auch noch bei ihrer Durchführung helfen. – Oft sind mehrere notwendig, um eine Sünde auszuführen, die einer allein nicht ausführen könnte. Diese Hilfe ist zur Ausführung zuweilen nützlich, zuweilen notwendig. – Als die Juden den hl. Stephanus steinigten, verwahrte Saulus die Kleider derjenigen, die den Heiligen ermordeten. Gewiß, sie hätten ihn auch gesteinigt, wenn niemand dagewesen wäre, der ihre Kleider verwahrte. Er hat aber ihre Tat erleichtert und beschleunigt. Der hl. Paulus selbst klagte sich vor Gott dieser Sünde an: „Als das Blut des Stephanus, Deines Zeugen, vergossen wurde, stand ich dabei, willigte ein und verwahrte die Kleider derer, die ihn töteten.“ (Apg. 22,20).

Natürlich ermordet allein der Abtreibungsarzt das ungeborene Kind im Mutterschoß. Doch mitschuldig sind die assistierenden Helfer; Helfer die das Besteck desinfizieren und bereitlegen; Helfer, welche die Termine vergeben; Helfer, welche die Praxis organisieren usw. – Zur Sünde helfen, die dem Alkoholiker Getränke verschaffen; die den unzüchtigen Paaren wissentlich Räume, Häuser, Wohnungen für ihr Treiben zur Verfügung stellen; die zum Vorteil anderer Urkunden fälschen, Meineide schwören oder durch Lügen eine Schuld vertuschen; solche, die glaubensfeindliche Schriften empfehlen.

Zur Sünde hilft, wer einem anderen Gelegenheit zum Sündigen verschafft. Zu der Sünde hilft weiter, wer für sie Mittel bereitstellt, sie bezuschußt. Beihilfe zur Sünde kann in größerem oder geringerem Maße geschehen, und danach bemißt sich die jeweilige Schuld. Kommt ohne diese Hilfe die Sünde nicht zustande, dann ist die Schuld größer als in dem Fall, da die Unterstützung die Sünde nur erleichtert und vergrößert.

„Fremde Sünden“ nach der Tat des anderen

Auch nachher, d.h. wenn die Sünde des anderen bereits geschehen ist, kann jemand sich an derselben noch mitschuldig machen.

a) Die Sünde loben Das tun diejenigen, welche die geschehene Sünde des anderen gutheißen; dem Sünder ob seiner Tat Anerkennung zollen, ihm auf die Schulter klopfen.

Der König Herodes Agrippa ließ den hl. Apostel Jakobus, den Bruder des hl. Johannes, in Jerusalem ergreifen und töten. Eine blutige Tat! – Wie verhielten sich die jüdischen Einwohner der Stadt? Die Tat des Königs gefiel ihnen. Sie sagten vielleicht: „Das ist einmal ein König, der endlich durchgreift. Er verfolgt die Christen. So soll es sein! Das ist gut!“ Der König bekam von diesem Lob Kenntnis. Und was geschah? „Da er sah, daß es den Juden gefiel, fuhr er fort, auch den Petrus zu ergreifen, und ließ ihn ins Gefängnis werfen.“ (Apg. 12,3 f.). Wozu? Um in gleichfalls zu töten. – Das Volk lobte den Mord und wurde so zum Anlaß, daß der König noch weitere Bluttaten begehen wollte.

Das Lob ist nichts anderes als eine Ermunterung. Es ist ein Mittel, um zum Guten zu motivieren. Deshalb darf es auch nur für Gutes eingesetzt werden!

Es sündigen Eltern, welche die frechen Worte oder die ungezogenen Streiche ihrer Kinder als „Pfiffigkeit“ loben; welche die freizügige Mode ihrer Töchter gutheißen. Jene, die (Mit-)Lachen und Beifall klatschen, wenn die Ehre des Nächsten in den Schmutz gezogen wird oder der Glaube verspottet wird.

Besonders sind hier auch die Schmeichler zu nennen. Die Schmeichler wollen durch ihr Lob nicht zum Guten antreiben, sondern sich selbst beliebt machen. Wer hört nicht gern lobende Worte? Deshalb finden die Schmeichler stets schöne Worte, um damit auch den gröbsten Sünden etwas Positives abzugewinnen und sie zu entschuldigen. Der hl. Papst Gregor d. Gr. beschreibt sie: „Die Schmeichelei klatscht allen Beifall zu; sie nennt die Verschwender freigebig, die Geizigen sparsam, die Mutwilligen heißt sie lebensfroh, die Widerspenstigen charakterfest.“ (Moral. 30,20).

Das Lob der Sünde wirkt sich verhängnisvoll aus. „Derjenige, welcher dem Sünder schmeichelt, bestärkt ihn in seinem Hange zur Sünde; er bekämpft die Laster nicht, sondern er unterhält sie“, sagt der hl. Cyprian (de laps.). Und der hl. Hieronymus fügt in drastischen Worten hinzu: „Durch nichts werden die Sitten der Menschen so leicht verdorben, wie durch Lobsprüche und Schmeicheleien. Mehr schadet die Zunge des Schmeichlers, als das Schwert des Verfolgers.“

b) Die Sünde nicht strafen

Ganz ähnlich verhält es sich bei denen, welche die Sünden anderer nicht strafen, obwohl sie es könnten und sollten.

Die Söhne des Hohenpriesters Heli, Ophni und Pinchas, verübten schändliche Dinge im damaligen Bundeszelt; also im Heiligtum Gottes. Ihr Vater wußte es. Er tadelte seine Söhne. Er wies sie zurecht. Das war sowohl seine Pflicht als ihr Vater und noch viel mehr seine Pflicht als Hoherpriester. Soweit so gut. Aber was er versäumte war dies: Er strafte sie nicht, obwohl sie es verdient hatten! Auf diese Weise machte er sich mitschuldig an ihren Sünden. Und so sollte er auch teilhaben an ihrer Strafe. Beide Söhne kamen am gleichen Tag in der Schlacht um. Die Bundeslade, die sie auf das Schlachtfeld geleitet hatten, fiel in die Hände der Feinde. Und als der greise Vater die Nachricht hörte, stürzte er von seinem Stuhl und brach sich das Genick. So wurde wahr, was Gott vorhersagen ließ: „Ich habe dem Heli vorhergesagt, daß ich sein Haus um der Sünden willen züchtigen werde, weil er wußte, daß seine Söhne Schändliches taten und er sie nicht strafte.“ (1. Sam. 3,13).

Kaum etwas ist dem liberalen Zeitgeist mehr entgegengesetzt, als zu strafen. In der modernen Erziehung ist die Strafe von Fehlverhalten in Mißkredit geraten. Wir leben in einem Staat, der sich gegenüber von bestimmten „Gruppen, die jetzt hier leben“, selbst die Hände gebunden hat. Die Staatslenker und Richter, die gegen Verbrecher nicht energisch durchgreifen, sondern sie mit Glace-Handschuhen anfassen, versündigen sich schwer und machen sich mitschuldig an Verbrechen, die diese begehen.

Dagegen sagt der hl. Augustinus von den Inhabern der Autorität: „Sie sollen strafen, um zu bessern und nichts nachsehen, was sich zum Schlimmeren wenden kann.“ (de ordin. 8). Schon unter den Sprichwörtern König Salomons kann man im Alten Testament lesen: „Züchtige deinen Sohn, damit du an ihm die Hoffnung nicht verlierst.“ (Spr. 19,18) „Entziehe einem Knaben die Züchtigung nicht.“ (Spr. 23,13) „Beuge seinen Nacken … solange er jung ist, damit er nicht verhärte.“ (Sir. 30,12).

Wer die Sünde anderer nicht bestraft, obwohl er dazu verpflichtet und berechtigt ist, lädt Mitschuld an fremder Sünde auf sich.

c) Die Sünde verteidigen

Wenn diejenigen sich fremder Sünden schuldig machen, welche die Sünde anderer loben und nicht strafen, dann noch mehr diejenigen, welche die Sünde anderer verteidigen. Wer fremde Sünden verteidigt, der tadelt sie nicht, er straft sie nicht; nein, er geht weiter und will auch nicht zulassen, daß sie von anderen getadelt oder gestraft werden. Er verteidigt sie. Er erklärt das Laster zur Tugend. Er erklärt das Unrecht zum Recht. Er nennt das Böse gut und macht sich damit gleichsam zum Teufel. Er räumt das letzte Hindernis der Sünde hinweg.

Die Laster unter der Regenbogenfahne würden nicht so frech das Haupt erheben können, wenn es nicht zahllose „tolerante“ Verteidiger dieser Zustände gegeben hätte und gäbe, die sagen: „Aber wenn sie sich doch lieben!“ Die so „lieben“, haben jedoch gar keine Liebe, weil sie sich gegenseitig und unzählige junge, unerfahrene oder emotional verwirrte Menschen mit sich in die ewige Verdammnis reißen.

Da lebt einer in Streit und Feindschaft. „Siehe“, heißt es, „der hat Charakter und läßt sich nicht alles gefallen, was man ihm antut.“

Ähnlich handeln jene, welche die häretischen Worte, Taten, Lehren und Gesetze der Konzilspäpste bagatellisieren; die behaupten, Häretiker könnten wahre Päpste sein und bleiben; und jene Katholiken, die solche nicht als Päpste anerkennen wollten, würden automatisch aufhören katholisch zu sein. – Mit solchen Behauptungen wird das Papsttum seiner Übernatürlichkeit entkleidet und auf die Stufe eines weltlichen Herrschers herabgewürdigt. – Der Glaube, daß der Papst in seiner Funktion als Stellvertreter Christi, also als oberster Lehrer des Glaubens und der Sitten, stets durch den Beistand des Heiligen Geistes vom Irrtum bewahrt bleibt und die ihm anvertraute Herde gar nicht ins Verderben führen kann, wird durch solche Behauptungen zerstört, so daß viele Seelen Schiffbruch im Glauben erleiden. Man gratuliert sich, dem häretischen „Papst“ Widerstand zu leisten. „Siehe“, heißt es, „die Traditionalisten beten nicht alles nach, was der Papst sagt, sondern bleiben eigenständige, kritische Denker, welche die katholische Tradition bewahren. Aber sie verteidigen den Papst gegen die vom Glauben abgefallenen Sedisvakantisten.“

Da wird ein Vater oder eine Mutter auf Fehler ihrer Söhne und Töchter aufmerksam gemacht. Was geschieht? Die Eltern nehmen die Kinder in Schutz und werden stattdessen zornig auf den, der sie ermahnt hat.

Dagegen sagt der hl. Gregor: „Wer das Böse verteidigt, dieser häuft Sünde auf Sünde.“ Noch schärfer drückt es der hl. Petrus Damiani aus: „Derjenige, welcher die Sünde verteidigt, sündigt noch weit mehr, als der, welcher sie begeht; denn sündigen ist menschlich, die Sünde verteidigen aber ist teuflisch.“ Deshalb spricht sich der Geist Gottes in sehr ernster Weise über jene aus, welche die Sünde in Schutz nehmen: „Wer den Gottlosen rechtfertigt und wer den Gerechten verurteilt, sind beide ein Greuel vor dem Herrn.“ (Spr. 17,15). „Wehe euch, die ihr den Gottlosen rechtgebt!“ (Is. 5,23).

„Vor fremden Sünden verschone deinen Diener!“

Das Unkraut auf der Welt hat heute derart überhandgenommen, daß man meinen könnte, es würde die gute Saat gänzlich ersticken. So viele sind es, die dem bösen Feind bei seiner Arbeit – ob nun wissentlich oder unwissentlich – dienstbar sind. Und scheinbar niemand kann und will sie daran hindern. Alle schlafen. Die Gewissen der Mehrheit sind abgestumpft. Ja, bei den meisten Verantwortungsträgern muß man sich fragen, ob sie überhaupt noch ein Gewissen haben.

Wir dürfen nicht zu dieser großen Menschenmasse gehören! Deshalb brauchen wir ein zartes, feingebildetes Gewissen, um alles zu tun, was geeignet ist, andere von Sünden abzuhalten, und um alles zu meiden, was dazu führen kann, an der Sünde anderer mitschuldig zu werden. Es braucht dazu auch Mut und Freiheit von Menschenfurcht. Denn die gesellschaftliche Konvention übt einen mächtigen Druck auf die Menschen aus, bestimmte Sünden zu bagatellisieren oder völlig aus dem Bewußtsein zu verdrängen. Umgekehrt muß auch jeder darauf achten, sich nicht irgendwie durch andere zur Sünde bestimmen zu lassen. Auch hier gibt es einen gesellschaftlichen Sog, sich nicht auszugrenzen und auszuschließen von dem, was (fast) alle tun.

Ja, wir haben allen Grund, mit dem Psalmisten zu beten: „Wer erkennt die Sünde? Von meinen verborgenen Sünden reinige mich und vor den fremden verschone deinen Diener. Wenn sie nicht über mich herrschen, werde ich unbefleckt sein und gereinigt werden von der größten Sünde.“ (Ps. 118,13 f.).

Vor allem müssen wir rein sein von „eigenen Sünden“. Aber das ist nicht alles. In gleicher Weise müssen wir uns auch reinigen und reinhalten von dem Unkraut „fremder Sünden“! Wehe uns, wenn jemand im Gericht Gottes berechtigterweise auf uns deuten und sagen kann: „Ich habe gesündigt, ja, aber der hat es geraten; und der hat es mir befohlen; und der hat mich dazu gereizt; und der hat dazu geschwiegen; und der hat mich dafür gelobt; und der hat mich nicht gestraft; und der hat mich verteidigt. Sie haben Teil an meinen Sünden. Sollen sie nicht auch teilhaben an dem Urteil, das über mich ergeht?“

Mit reuevollem Herzen wollen wir dieses hl. Opfer zur Sühne für unsere „fremden Sünden“ darbringen und rufen: „Von den verborgenen Sünden reinige mich, o Herr, und vor den fremden verschone Deinen Knecht!“ Amen.

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