Zum Palmsonntag
Reittier des Herrn
Geliebte Gottes!
Die Feierlichkeiten der unverstümmelten Liturgie des Palmsonntag läßt es in der Regel nicht zu, eine Predigt zu halten. Der Grund ist einleuchtend. „Palmmesse“, Prozession, die Leidensgeschichte und die reale Erneuerung des Leidens Christi im hl. Meßopfer nehmen viel Zeit und geistige Kraft in Anspruch. Damit die Gläubigen nicht etwa auf dem Heimweg erliegen (vgl. Mk. 8, 3) verzichtet der Seelsorger in der Regel darauf, die überaus gehaltvollen Ereignisse des ersten Tages der Heiligen Woche auszudeuten. Das verordnete Versammlungsgebot, welches uns heuer die Teilnahme an der Karliturgie verwehrt, gibt uns dafür wenigstens in diesem Jahr Gelegenheit, unter der sicheren Führung der Kirchenväter in den Bedeutungsreichtum des Palmsonntags einzutauchen.
„Sitzend auf einer Eselin“
Matthäus berichtet, daß der Herr vom Ölberg aus zwei Jünger voraussandte. – Wie später, am Tag Seiner Himmelfahrt, sandte Er sie aus, um allen Völkern zu predigen. Die Völker der Welt finden sich, der allgemeinen Auslegung der Väter gemäß, am Palmsonntag bereits vorgebildet in der Eselin und in ihrem Fohlen. Die Eselin, die unter dem Joch ging und gezähmt war, bedeutet die Synagoge, welche das Joch des mosaischen Gesetzes getragen hatte. Auf dem Fohlen hingegen, obwohl es bereits kräftig herangewachsen sein mußte, war „noch kein Mensch gesessen“ (Mk. 11, 2). Es war ausgelassen, wild, noch nicht zugeritten, und repräsentiert deshalb die Heidenvölker. Wie der hl. Johannes Chrysostomus bemerkt, gleichen die Menschen, welche den Sohn Gottes nicht kennen, diesen Tieren. „Denn dieses Tier (der Esel) ist unrein und vor den übrigen Zugtieren ungeschickt, dumm, schwach, unansehnlich und lasttragend. So waren die Menschen vor der Ankunft Christi durch verschiedene Leidenschaften befleckt, unvernünftig, der rechten Erkenntnis beraubt, töricht wegen der Verachtung Gottes, schwach an der Seele, unansehnlich, weil sie, die himmlische Abkunft vergessend, Sklaven ihrer Leidenschaften und der Teufel wurden, lasttragend, weil sie die von den Teufeln oder den Weltweisen auferlegten Lasten des Irrtums trugen.“
Deshalb finden die Apostel die Eselin angebunden vor. Denn bevor der Mensch sündigt, hat er den freien Willen, der Lockung des Teufels entweder zu folgen oder nicht. Wenn der Mensch sich aber einmal durch die Sünde an die Werke des Teufels gebunden hat, kann er allein durch eigene Kraft nicht mehr entrinnen, sondern muß dem folgen, der ihn gebunden hat. Wenn nicht Gott selbst ihn durch die Hand Seiner Stellvertreter losbindet, wird er nicht den Weg des Heiles, der Christus ist, beschreiten können, sondern in den Fesseln der Sünde sterben. Darum trug Christus den beiden Jüngern auf: „Bindet sie los und bringt sie zu mir!“ (Mt. 21, 2). Wenn die Völker nämlich in der Taufe und im Bußsakrament von den Ketten der Sünde losgesprochen sind und sich im Bekenntnis des wahren Glauben an der Gottheit des ewigen Wortes statt am Futtertrog der Sünde nähren, dann sind sie auch bereit, freiwillig das Gesetz Christi auf sich zu nehmen, von dem Er sagt: „Mein Joch ist sanft und meine Bürde ist leicht“ (Mt. 11, 30).
Das leichte Joch Christi wird durch die Kleider der Apostel versinnbildet, welche sie über die beiden nebeneinander einherschreitenden Lasttiere, als Ersatz für eine Reitdecke und einen Sattel ausbreiteten, damit Christus darauf zu sitzen käme. Darunter sind die Lehren der Tugenden, das Verständnis der Schrift und die kirchliche Doktrin insgesamt zu verstehen. Sie sollen Juden und Heiden gleichermaßen bedecken und aus zweien ein einziges Gottesvolk bilden, die dem Christkönig ein würdiger Thron sind. „Jesus setzte sich darauf“ (Mt. 21, 7), wie es der Majestät des Königs der ewigen Herrlichkeit entspricht. Jesus saß vermutlich quer auf dem Rücken des Fohlens, indem Er beide Füße auf der rechten Seite herunterhängen ließ. So konnte Ihm die dicht neben dem Fohlen links einhergehende alte Eselin gleichsam als Rückenlehne dienen. So hat sich der Herr auf dem Neuen Bund, der die Frucht des Alten ist, niedergelassen und hält auf ihm Einzug in die messianische Heilszeit (vgl. Zach. 9, 9). An den Alten Bund lehnt Er sich fortan nur mehr leise an. Wenn die Völker aber Christus selbst auf sich genommen haben und sich von Ihm auf den Weg Seines Gesetzes lenken lassen, dann werden sie unfehlbar das himmlische Jerusalem erreichen. Denn um zum Heil zu gelangen, genügt es, wenn wir uns dem sanften Joch Christi unterwerfen und den Weg einschlagen, den Er uns weist.
„Ich bin der Weg“ (Joh. 14, 6)
Der Weg, auf den Er uns leitet, ist Er selbst. Das bedeutet jedoch nicht, daß unser Herr sich diesen Weg selbst bestimmt hätte. Alles in Seinem Leben geschah, „damit die Schrift erfüllt werde“. So wie der Einzug in Jerusalem am Palmsonntag, wurde jeder Schritt des Heilands durch den Willen des himmlischen Vaters in den Propheten des Alten Bundes vorgezeichnet. Insbesondere ist Seine Passion, etwa im Psalm 21 oder in den sogenannten „Liedern vom Gottesknecht“ (Is. 50), minutiös vorherverkündet: „Ich habe mich nicht gewehrt, bin nicht zurückgewichen. Meinen Rücken bot ich denen die mich schlugen, meine Wangen denen, die mir den Bart ausrissen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähung und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir helfen, darum werde ich nicht beschämt. Darum mache ich mein Gesicht hart wie Kiesel; ich weiß, daß ich nicht zuschanden werde“ (Is. 50, 5-7). „Ich aber bin ein Wurm, kein Mensch, den Menschen zum Gespött, dem Volk zur Verachtung. Denn alle, die mich sehen verhöhnen mich. ‚Er hat auf Gott vertraut, der soll ihn retten.‘ Wie Wasser bin ich hingegossen, verrenkt ist meine Glieder. Wie Wachs geworden ist mein Herz in meiner Brust. Vertrocknet wie eine Scherbe ist meine Kraft, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen. Die Rotte der Bösewichter hat mich umlagert. Sie haben meine Hände und Füße durchbohrt, gezählt all meine Gebeine und sie begaffen mich. Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und das Los über mein Gewand geworfen“ (Ps. 21). Kein Jota und kein Strichlein dieser Worte durfte unerfüllt bleiben. Unser Herr sah Seine Passion und die Qualen am Kreuz glasklar vor sich. Der Weg, den Er so entschlossen und zielsicher einschlägt, ist der Kreuzweg. Sein Weg ist notwendigerweise der Kreuzweg. So darf es uns nicht verwundern, wenn Er, der der Weg ist, alle, die sich von Ihm leiten lassen, auf den Kreuzweg führt. Denn Er ist der Kreuzweg.
Für Christus hatte die Verwirklichung der Leidensprophetien noch eine besondere Seite, wie sie in dieser Art auf keinen Menschen ganz zutreffen kann. Er hatte Macht, es abzuwenden. Noch bei Seiner Gefangennahme im Ölgarten hat Er gezeigt, daß Er seine Feinde mit einem Wort zu Boden strecken kann. Der „Zwang“ Seiner Lage kommt einzig und allein aus dem liebenden Gehorsam. Er fügt sich nicht einfach ins Unabänderliche. Die Hand, die Ihn vor Kaiphas schlug (Joh. 18, 22), hätte verdorren können, wenn Er gewollt hätte. Aber Er wollte nicht, weil Er nicht wollen durfte. Nicht ein Quentchen Schmerz hat Er verhindert. Das hat Isaias gemeint: „Darum mache ich mein Gesicht hart wie Kiesel.“ Wenn hinzugefügt wird: „Ich weiß, daß ich nicht zuschanden werde“ (Is. 50, 7), dann bezieht sich das auf die Auferstehung und die Wiederkunft, aber nicht auf die Passion selbst, es sei denn, auf das Wissen, daß Er sie bestehen werde bis zum Ruf: „Es ist vollbracht“ (Joh. 19, 30a).
Die süße Last – unser Anteil am Kreuz Christi
Die Christenheit, die sich von ihrem König durch die Jahrhunderte leiten läßt, hat noch lange nicht genug hierüber nachgedacht – auch ihr frömmerer Teil nicht. Immer wieder stellen wir fest, daß unser Gottvertrauen praktisch meint, wir würden aus unserer Passion errettet – wir und die Kirche. Das kommt vor und ist schon oft vorgekommen. Aber es muß nicht so kommen. Seine Bevorzugten läßt Gott die Passion durchstehen ohne sichtbare Hilfe, ohne Demütigung der Peiniger, es sei denn, wir sehen in der „Kraft zum Aushalten“ den Finger Gottes und die Niederlage der Henker. Jedenfalls sollten wir nie in den Erfolgen kirchlicher Institutionen (oder derer, die sich als solche ausgeben) einen Beweis ihrer innigen Verbindung mit dem Gottmenschen Jesus Christus sehen. Es ist Unsinn, wenn manche traditionalistische Vereinigungen auf die „sichtbaren Früchte“ ihres „Werkes“ verweisen, um damit ihre Rechtgläubigkeit beweisen zu wollen. Die katholische Apologetik gründet weder auf den Zahlen der Gottesdienstbesucher noch auf der Zahl der „Meßzentren“ oder der Konversionen, sondern einzig und allein im Sterben der Märtyrer und in der kompromißlosen „Existenz trotz allem“. Gerade letzteres ist so charakteristisch für die Kirche Christi – gerade in unseren Tagen, da der oberste Hirte mangelt und sich die Schafe der Herde zerstreuen.
Christliches Gottvertrauen muß immer das Bild des leidenden Herrn vor Augen haben und auch in den dringenden Gebeten um Hilfe wissen, daß Gott bestimmt, wie die Hilfe aussehen wird; daß die Hilfe sehr wohl in der „Kraft zum Kreuztragen“ bestehen kann, wenn auch das kleine, feige Menschenherz so gern vom Kreuz befreit sein möchte. Der Palmesel wird von Christus gelenkt. Wenn wir kein störrischer Esel sein wollen sondern wirklich Christus tragen, dann werden wir damit auch gleichzeitig bereitwillig unseren Anteil an Seinem Kreuz auf uns nehmen. Auch wenn uns unsere Kreuzeslast manchmal schwer erscheinen mag, so ist sie doch vergleichsweise leicht. Jedenfalls leichter als das zermalmende Joch der Sünde.
Unsere Berufung unter das Joch des Kreuzes
Nachfolge Christi hat ihre Grade, die letzten Endes im Grad der Berufung ihre Wurzel haben. Ohne Sonderberufung darf und kann der Christ sich nicht vorwagen in die Bezirke des „freiwilligen Kreuztragens“. Der Palmesel wurde von Christus gleichsam „berufen“ und von seinen kirchlichen Stellvertretern dieser seiner Berufung zugeführt. Auch Christus selbst beschritt den Kreuzweg aufgrund Seiner einzigartigen Berufung, aus Gehorsam. Nachdem Er selbst bei Seiner Gefangennahme im Ölgarten den Häschern gesagt hat: „Laßt diese gehen“ (Joh. 18, 8), und den fliehenden Jüngern den Rücken gedeckt hat, kann der Katholik seine Nachfolge zunächst vor allem darin sehen, das ihm durch die Umstände seines Lebens und seines Standes abgemessene und unabänderliche Kreuz in Ergebung, Geduld, ohne Groll und Hader anzunehmen und zu tragen. Auch das ist manchmal schon sehr viel, wie die Apostel des Herrn in ihrem eigenen Leben noch erfahren sollten.
Aber darüber hinaus gibt es tatsächlich den Ruf zu einem Kreuz, dem der Mensch entfliehen könnte, wo dem Menschen gleichsam wie Christus die Macht in die Hand gegeben ist, sich dem Kreuz zu entziehen. Es kann vielerlei Gestalt haben. So wurde beispielsweise einst der Befehlshaber der Prätorianischen Leibwache des Kaisers Diokletian durch die Hilfe, welche der den eingekerkerten Christen angedeihen ließ, gleichfalls als Christ enttarnt und von seinem Herrn zum Tod durch Erschießen verurteilt. Von zahlreichen Pfeilen durchbohrt sank der heilige Sebastian blutüberströmt und für tot gehalten zu Boden. Wieder genesen, stellte sich Sebastian freiwillig erneut dem grausamen Imperator. Hätte man ihn nach dem „Warum“ gefragt, hätte er wohl gesagt: Ich muß. Dieses „Muß“ ähnelt der Haltung Christi.
In weißrussischen Witebsk hatte ein griechisch-katholischer Erzbischof, der zahlreiche Orthodoxe in die Einheit mit der römischen Kirche zurückführen konnte, großen Haß bei den Schismatikern erregt. Die orthodoxen Bürger der Stadt stürmten die Wohnung des „lateinischen Papisten“ und gingen auf dessen Dienerschaft los. Statt zu fliehen, stellte sich der heilige Erzbischof Josaphat schützend vor die Seinen und wurde, ob seines freiwilligen Dazwischentretens, mit Stöcken, einem Schwert und einem Beil grausam niedergemacht. Auch er „mußte“ – wie Christus.
In diese Richtung geht auch etwas anderes, was oft mißverstanden wird: die Bußübungen der Heiligen und manche diesbezügliche Regeln strenger Orden. Es muß solch heldenmütige Seelen in der Kirche geben und wird sie auch immer geben. Doch besteht darin nicht die Berufung aller. Diese Dinge muß man sehen im Rahmen einer besonderen und freigewählten Berufung zur Gleichgestaltung mit Jesus Christus.
In abgeschwächter Form äußert sich das gleiche Prinzip in der Mahnung der Kirche an alle Katholiken zur freiwilligen Buße und Sühne und Abtötung. Wer darin nur das humane Gesetz sieht, daß ohne Disziplinierung und Training kein vollwertiger Mensch wird, hat die eigentlichen Zusammenhänge kirchlicher Gebote mit dem Wort des hl. Paulus: „Ich ergänze das an meinem Fleische, was an den Leiden Christi noch aussteht“ (Kol. 1, 24) nicht verstanden. In irgendeiner Form sollte jeder Katholik das Bild dessen darstellen, der in absoluter Freiheit den Kreuzweg ging. Das versteht allerdings nur der, in dem noch ein Funken von Christusliebe zu finden ist.
Im Palmevangelium heißt es: „Das überaus zahlreiche Volk aber breitete seine Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg“ (Mt. 21, 8). Der hl. Remigius von Reims sieht in der Volksmenge die Martyrer der Jahrhunderte, „welche ihre Kleider, d.h. die Leiber, welche die Hülle der Seele sind, für Christus zum Märtyrertod übergaben“. Die grünen Zweige, von hohen Bäumen herstammend, sind die in verschwenderischer Liebe dargebrachten Bußwerke jener, „welche die Worte und das Beispiel der heiligen Väter zu ihrem und dem Heil ihrer Kinder suchen, indem sie ihre Leiber durch Enthaltsamkeit bezähmen“. Auf diese Weise soll der Triumphzug Christi auf dem königlichen Weg des heiligen Kreuzes von uns geschmückt und geziert werden. Welchen Beitrag wollen wir leisten?
Der Wankelmut
Vollkommen zu Recht erschallt am Palmsonntag der hoffnungsvolle Ruf: „Hosanna!“ – was übersetzt wird mit: „Verschaffe mir Heil!“ „Erlöse mich!“ Denn im Kreuz allein ist Heil. Im Kreuz allein ist Leben. Im Kreuz allein findet sich der Schutz vor den Feinden. Es gibt kein Heil der Seele und keine Hoffnung ewigen Lebens außer im Kreuz (vgl. Nachfolge Christi, 2. Buch, Cap. 12). Jene, die diesem Wege folgen, werden es gewiß finden: Heil und Erlösung.
Das Volk ist hellauf begeistert und liegt seinem König zu Füßen. – Fragt sich, für wie lange. Mit welchen Gedanken mag Christus angesichts dessen die Huldigung der Menge entgegengenommen haben? Vielleicht so, wie uns schon zuvor Johannes berichtet: „Jesus vertraute sich ihnen nicht an; denn er kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über einen Menschen; er selbst kannte das Innere des Menschen“ (Joh. 2, 24). – Diese Worte sind uns Warnung und Trost zugleich. Trost für die Enttäuschten, deren echtes Bemühen um das Wohl und das Seelenheil ihrer Mitmenschen nicht anerkannt wird oder die einen feindseligen Umschwung der Gesinnung erleben müssen: Dem Herrn ging es nicht anders. – Eine Warnung für diejenigen, deren eingestandenes oder uneingestandenes Leitmotiv lautet: Wie komme ich an? „Ankommen“ beweist nichts und muß nicht von Dauer sein.
Hüten aber auch wir uns vor dem Wankelmut. Wie viele säumten nicht den Wegrand der Jahrhunderte, die dem vorbeiziehenden Christus voller Begeisterung mit dem Mund „Hosianna“ zuriefen, obwohl sie gleichzeitig durch ihre Werke schrien: „Hinweg, hinweg!“, „Kreuzige! Kreuzige ihn!“ Bequeme, auf ihren eigenen Vorteil bedachte Menschen schweben stets in der großen Gefahr, früher oder später am Kreuz Ärgernis zu nehmen. Sobald sich der Wind der eigenen Laune oder der allgemeinen Meinung dreht, fallen sie um und „kreuzigen den Sohn Gottes für sich aufs neue und geben ihn dem Gespött preis“ (Heb. 6, 6), indem sie in ihre alten Sünden und Laster zurückfallen.
Wenn uns also das tägliche Kreuz bisweilen niederzudrücken scheint oder uns Versuchungen befallen sollten, das Joch Christi abwerfen zu wollen, so seien wir der aufmunternden Mahnung des hl. Augustinus eingedenk: „Schäme dich nicht, das Reittier des Herrn zu sein. Du wirst Christus tragen und nicht irregehen, wenn du auf dem Weg gehst. Auf dir sitzt der Weg. Erinnert ihr euch an jenes Eselfüllen, das dem Herrn zugeführt wurde? Keiner schäme sich. Das sind wir. Auf uns sitze der Herr und rufe uns, wohin Er will. Wir sind Sein Reittier, wir gehen nach Jerusalem. Wenn Er auf uns sitzt, werden wir nicht niedergedrückt, sondern erhoben; wenn Er uns führt, gehen wir nicht in die Irre: zu Ihm gehen wir, durch Ihn gehen wir. Wir gehen nicht zugrunde“ (Sermo 189, 4). Amen.