Pfingstsonntag
Der Geistesbeistand auf dem 2. Vatikanum?
Geliebte Gottes!
Nach dem letzten Abendmahl sprach unser Herr Jesus Christus zu den Aposteln: „Ich werde den Vater bitten und Er wird euch einen anderen Beistand senden, damit Er immerfort bei euch bleibe, den Geist der Wahrheit“ (Joh. 14, 16 f.) Am Pfingsttag ist diese Verheißung in Erfüllung gegangen, als der Heilige Geist in Gestalt feuriger Zungen auf die Jünger und Apostel herabkam, auf daß Er „immerfort“ bei der katholischen Kirche bleibe. Seither lehrt, heiligt und leitet der Heilige Geist die katholische Kirche auf unsichtbare Weise. Und Er wird diese Tätigkeit treu bis ans Ende der Welt fortsetzen.
Der Geistesbeistand bei den allgemeinen Konzilien
Der hl. Thomas von Aquin sagt: „Die universale Kirche kann nicht irren, seit sie durch den Heiligen Geist geleitet wird, den ‚Geist der Wahrheit’. So lautete das Versprechen des Herrn an Seine Jünger: ‚Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird Er euch hinführen zur vollen Wahrheit.’ [Joh. 16, 13]“ (S.th. II-II, q. 1, a. 9, s.c.). – Christus hat Seiner Kirche den Heiligen Geist in derselben Weise versprochen, wie Er es den Aposteln im heutigen Festtagsevangelium erklärt hat: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in Meinem Namen senden wird, Er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was immer Ich euch gesagt habe“ (Joh. 14, 26).
Durch eben diese Stellen aus dem hl. Evangelium wird die Unfehlbarkeit der Kirche bezeugt, eine bis zum Ende der Zeiten ununterbrochene Unfehlbarkeit! Insbesondere genießt die Kirche den unfehlbaren Beistand des Heiligen Geistes, wenn sie in feierlicher Weise, etwa auf einem allgemeinen Konzil, die geoffenbarte Glaubens- und Sittenlehre erklärt, dabei richterliche Urteile fällt und Anordnungen erläßt. Die Kirche ist dabei unfehlbar, d.h. durch den Beistand des Heiligen Geistes vor jedem Irrtum gesichert. Sie kann keine falschen Lehren zur Annahme auferlegen. Auch kann sie weder Morallehren gutheißen, die in Wirklichkeit Sünde sind, noch Gesetze erlassen, deren Befolgung unsittlich wäre.
Wenn wir Katholiken den Beschlüssen der allgemeinen Konzilien unsere gläubige Zustimmung geben, so glauben wir dabei nicht den Männern, welche die Konzilsdekrete abgefaßt haben, mögen sie auch noch so gelehrt und heiligmäßig sein, sondern wir glauben dem Heiligen Geist, dem „Geist der Wahrheit“, der weder Sich selbst irren, noch andere täuschen kann. Weil der unfehlbare Geist Gottes der Kirche beisteht, deshalb ist auch die Kirche unfehlbar wie Gott. Und weil die Kirche unfehlbar ist wie Gott, deshalb können wir ihrer Lehrverkündigung und ihren Anordnungen vorbehaltlos unseren Glauben und unseren Gehorsam schenken. Ja, deshalb können und müssen wir es auch tun! Denn wenn wir die autoritativen Anordnungen der Kirche auf dem Gebiet der Glaubens- und Sittenlehre zurückweisen wollten, dann würden wir dadurch nicht bloß die Kirche, sondern Gott selbst zurückweisen.
Der Heilige Geist und das Apostelkonzil
Die Apostelgeschichte berichtet uns von dem allerersten Konzil der Kirchengeschichte, dem sog. „Apostelkonzil“, das unter der Leitung des hl. Petrus in Jerusalem um das Jahr 50 n. Chr. abgehalten wurde. Damals wurde von vielen Judenchristen die Meinung vertreten, daß auch die Heiden, welche sich zum Christentum bekehren, zuerst die Beschneidung und das mosaische Gesetz annehmen müßten, ehe man sie zur Taufe zulassen könne. Der hl. Paulus und der hl. Barnabas traten dieser falschen Lehre entgegen. Aber um diese Frage in einer endgültigen Weise zu entscheiden, begaben sich die beiden nach Jerusalem, um die Angelegenheit dem hl. Petrus und den übrigen Aposteln vorzulegen. Die Apostel traten unter ihrem Oberhaupt zusammen. Nach der Beratung wurde durch das Konzil eine Entscheidung getroffen und vom hl. Petrus bestätigt, daß nämlich Christen – egal ob aus dem Juden- oder Heidentum stämmig – nicht länger an die Beschneidung und das jüdische Gesetz gebunden sind.
Bemerkenswert ist dabei die Formulierung, die das Apostelkonzil in seinem Schreiben an die heidenchristlichen Gemeinden gebraucht hat: „Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gefallen, euch weiter keine Last aufzuerlegen“ (Apg. 15, 28). Es hat dem Heiligen Geist und uns gefallen! – Das kirchliche Lehramt und die Theologen von jeher haben aus diesen Worten den besonderen Beistand des Heiligen Geistes bei den allgemeinen Kirchenversammlungen, den Konzilien, gefolgert.
So sagt etwa der hl. Franz von Sales, dem als Kirchenlehrer besondere Autorität zukommt, in seiner Verteidigung der Konzilien gegen den Protestantismus folgendes: „Laßt uns ein wenig darüber nachdenken, wie verbindlich die Autorität der kirchlichen Hirten über den Geist der Christgläubigen sein muß, wenn die Apostel sagen konnten: ‚Es hat dem Heiligen Geist und uns gefallen.’ Deshalb ruht die Autorität der Konzilien auf der Wirktätigkeit des Heiligen Geistes. Denn wie wir, gegen die Irrlehrer, dafür eintreten, daß der Heilige Geist der Lehrer und Führer der Kirche ist, so müssen wir glauben, daß Er auch bei ähnlichen Versammlungen [bei allgemeinen Konzilien] den Hirten beständig Seinen Beistand leistet, damit durch ihren Mund, sowohl unsere sittlichen Handlungen als auch unser Glaube geregelt und bestimmt würden. Die Kirche steht heute in demselben Verhältnis zu ihrem himmlischen Bräutigam wie damals. Welchen Grund könnte es also geben, daß ihr der Heilige Geist heute nicht denselben Beistand leisten sollte, als Er es zuvor in ähnlicher Lage getan hat?“ Und an anderer Stelle schreibt derselbe hl. Kirchenlehrer: „Auf den allgemeinen Konzilien werden zahlreiche Diskussionen geführt, um durch theologische Argumente und Beweisführungen einen Zuwachs an Wahrheitserkenntnis zu erlangen. Aber nachdem die Fragen diskutiert wurden, so gehen die Konzilsväter, d.h. die Bischöfe, und insbesondere der Papst, welcher das Oberhaupt der Bischöfe ist, dazu über, in der jeweiligen Angelegenheit einen Beschluß zu fassen, die Schwierigkeit zu entscheiden und Bestimmungen festzusetzen. Einmal verkündet, nimmt jeder Katholik die Beschlüsse eines Konzils vollständig an, nicht aufgrund der Begründungen, welche die vorherigen Untersuchungen und Diskussionen gezeitigt haben, sondern aufgrund der Macht und Autorität des Heiligen Geistes, der auf dem Konzil Selber durch den Mund Seiner Diener, die Er zu Hirten der gesamten Christenheit aufgestellt hat, beschließt und anordnet. Die Nachforschung und Begründung erfolgt von Seiten der Gelehrten. Der Beschluß aber wird gefaßt im Heiligtum, wo der Heilige Geist, der den Leib Seiner Kirche belebt, durch den Mund ihrer Oberhäupter spricht, wie es unser Herr verheißen hat.“
Geistesbeistand beim 2. Vatikanum?
Behalten wir die Ausführungen des hl. Kirchenlehrers im Gedächtnis, wenn wir uns nun anhören, was das 2. Vatikanum etwa über die Häretiker und Schismatiker gelehrt und allen Novus-Ordo-Katholiken zur Annahme auferlegt hat. Das 2. Vatikanum lehrt: „Ebenso sind diese getrennten Kirchen und Gemeinschaften [d.h. die häretischen und schismatischen „Kirchen“] trotz der Mängel, die ihnen nach unserem Glauben anhaften, nicht ohne Bedeutung und Gewicht im Geheimnis des Heiles. Denn der Geist Christi hat sich gewürdigt, sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen“ („Unitatis redintegratio“; Nr. 3) Das 2. Vatikanum behauptet also, daß sich der Geist Christi, d.h. der Heilige Geist, falscher, häretischer Sekten bedient, um sie als „Mittel des Heiles“ zu gebrauchen!
Aus der katholischen Glaubenslehre wissen wir jedoch, daß die falschen Religionen vom „bösen Geist“ dazu gebraucht werden, um so viele Menschen wie möglich davon abzuhalten in die katholische Kirche – außerhalb der niemand gerettet werden kann – einzutreten. Der Satan gebraucht die falschen „Kirchen“ und Religionen also in Wahrheit als „Mittel der Verdammnis“, um so viele Seelen wie nur möglich in die Hölle zu stürzen. Die Erklärung des 2. Vatikanums, daß die falschen Religionen und Bekenntnisse, welche vom Teufel ersonnen, angestoßen und täglich von ihm einzig und allein zu dem Zweck gebraucht werden, um die Seelen zu verderben, vom Heiligen Geist, dem „Geist der Wahrheit“ und der Heiligkeit, als „Mittel des Heiles“ gebraucht würden, ist eine unfaßbare Blasphemie gegen die dritte göttliche Person.
Aber das ist noch nicht alles! Hören Sie aufmerksam folgende Erklärung des 2. Vatikanums: Das Vatikanische Konzil erklärt, daß „die menschliche Person das Recht hat, auf religiöse Freiheit. …. Diese Freiheit besteht darin … daß in religiösen Dingen niemand … daran gehindert wird, privat und öffentlich als einzelner oder in Verbindung mit anderen … nach seinem Gewissen zu handeln. … Das Recht auf Religionsfreiheit ist in Wahrheit auf die Würde der menschlichen Person selbst gegründet, wie sie durch das geoffenbarte Wort Gottes [!] und durch die Vernunft selbst erkannt wird“ („Dignitatis humanae“; Nr. 2).
Wenn wir aber das „geoffenbarte Wort Gottes“, wie es in der Heiligen Schrift niedergelegt ist, hören, dann müssen wir feststellen, daß sich die Behauptung eines gottgewollten Menschenrechtes auf Religionsfreiheit ganz klar und offensichtlich gegen die Lehre der Heiligen Schrift richtet.
Schon bei der Verkündigung der Zehn Gebote auf dem Berge Sinai sprach Gott: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ – Moses ließ das Goldene Kalb zerstören und zu Staub zermahlen, um das von Menschenhand gebildete Götzenwerk aus der Mitte Israels auszutilgen. – Elias und die Propheten litten Verfolgung und riskierten ihr Leben im Kampf gegen jede irgendwie geartete falsche Religion, welche sich in Israel auszubreiten drohte. – Außerdem lobt die Heilige Schrift die jüdischen Könige stets in dem Maß, als sie mit großem Eifer und Entschiedenheit gegen die Einflüsse des Götzendienstes und jeder falschen Formen der Gottesverehrung vorgegangen sind bzw. die einzig wahre Religion gefördert und wiederhergestellt haben. Sie werden von der Heiligen Schrift für die Ausrottung der Irrtümer und der heidnischen Lebensformen gelobt und gepriesen, obwohl sie auf anderen Gebieten durchaus tadelnswert waren. Im vierten Buch der Könige stellt der Heilige Geist beispielsweise dem König Josias folgendes mustergültige Zeugnis aus: „Auch die Totenbeschwörer und Wahrsager, die Hausgötter und die Götzenbilder, alle Scheusale, die im Land Juda und in Jerusalem zu sehen waren, fegte Josias hinweg, um die Gesetzesworte durchzuführen, die in jener Rolle geschrieben standen, die der Priester Helkias im Tempel des Herrn gefunden hatte. Es gab vor ihm keinen König, der so wie er mit seinem ganzen Herzen, seiner ganzen Seele und mit all seinen Kräften genau nach dem Gesetz des Moses sich dem Herrn zugewandt hätte. Auch nach ihm war keiner so wie er“ (4. Kön. 23, 24 f.). – Ferner heißt es im 95. Psalm: „Die Götzen der Heiden sind Dämonen“ (Ps. 95, 5)! Wie könnten wir also der Lehre des 2. Vatikanums Glauben schenken, daß Gott den Heiden heute auf einmal ein recht zubilligt, Götzen, die nichts anderes sind als Dämonen, anzubeten? Gott kann dem Menschen kein Recht auf Freiheit zum Götzenkult gewähren.
Die Zeit läßt es nicht zu, noch weitere Beweise, sowohl aus dem Alten als auch aus dem Neuen Testament anzuführen, die glasklar beweisen, daß die Lehre des 2. Vatikanums falsch ist. Nur ein einziges Wort soll uns genügen. Christus selber sprach an Seinen himmlischen Vater gewandt: „Vater, gekommen ist die Stunde, verherrliche Deinen Sohn, … Das aber ist das ewige Leben, daß sie dich erkennen, den allein wahren Gott und den Du gesandt hast, Jesus Christus“ (Joh. 17, 2-3). Den allein wahren Gott! Der einzig wahre Gott ist der Vater unseres Herrn Jesus Christus. Und das ewige Leben kann einzig in Jesus Christus gefunden werden, den der Vater gesandt hat. Alle falschen Religionen, wie etwa der Islam oder das Judentum, weisen ausdrücklich den Glauben an die Dreifaltigkeit und damit den Vater und den Sohn zurück. Auf sie trifft zu, was der hl. Johannes in seinem ersten Brief schreibt: „Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht“ (1. Joh. 2, 23). Und hat nicht Christus Selbst gesagt: „Niemand kommt zum Vater außer durch Mich“? Wie sollte man also durch Religionen, die sowohl das Geheimnis der Dreifaltigkeit als auch das der Menschwerdung des Gottessohnes entschieden leugnen, das ewige Heil erlangen können? Wie sollen jene, die den Sohn zurückweisen zum Vater, dem „allein wahren Gott“, gelangen? Wie sollen sie das ewige Leben haben, wenn sie den „allein wahren Gott“ nicht erkennen und deshalb von sich stoßen?
Die Lehre von der Religionsfreiheit verstößt nicht nur gegen das geoffenbarte Wort Gottes, sondern auch gegen den gesunden Menschenverstand. Denn es ist absurd anzunehmen, wie Gott, der die absolute Wahrheit und unendliche Heiligkeit ist, Seinen Geschöpfen das Recht auf Irrtum zugestehen könnte, ein Recht auf Götzendienst!
Lassen wir die anderen, nicht minder schwerwiegenden Häresien und Irrtümer des 2. Vatikanums beiseite. Es genügt bereits die Feststellung der offensichtlichen Tatsache, daß das 2. Vatikanum unter Berufung auf den Beistand des Heiligen Geistes das Recht auf Religionsfreiheit feierlich verkündet und den Gläubigen zur Annahme auferlegt hat; und das, obwohl diese Häresie bereits mehrmals zuvor von den Päpsten verurteilt worden war. Wenn man nun also anerkennen wollte – wie das viele sog. „Katholiken“ heute bedauerlicherweise tun – daß das 2. Vatikanum ein allgemeines Konzil der katholischen Kirche gewesen sei, dann würde man damit, gemäß der von uns oben dargelegten Lehre vom Beistand des Heiligen Geistes automatisch behaupten, daß der Heilige Geist selbstverständlich auch dem 2. Vatikanum Seinen unfehlbaren Beistand geleistet hat. Die Behauptung, das 2. Vatikanische Konzil sei ein Konzil der katholischen Kirche, würde bedeuten, daß der Heilige Geist eben durch Seinen Beistand die Häresie der Religionsfreiheit gutgeheißen, gesegnet, ja sogar zu glauben vorgeschrieben habe. Es kann wohl kaum etwas Gotteslästerlicheres gedacht und behauptet werden, als so etwas!
Unser Glaubensbekenntnis
Aus dem Glauben wissen wir, daß das unmöglich sein kann. Deshalb schrecken wir nicht vor den Opfern zurück, welche die Zurückweisung des 2. Vatikanums heute von uns verlangen. Auch zögern wir nicht, lieber unser Leben hinzugeben, als die falschen Lehren dieser blasphemischen Räubersynode anzunehmen. Lieber wollen wir sterben, als dem Heiligen Geist, dem unendlich wahrhaftigen und gütigen Gott, die Irrtümer des 2. Vatikanums zuzuschreiben.
Sowohl unser Glaube, als auch unsere Liebe zum Heiligen Geist fordern von uns die Zurückweisung des 2. Vatikanums als ein falsches Konzil, weil ihm ganz offensichtlich der Beistand des „Geistes der Wahrheit“ mangelt.
Unser Glaube und unsere Liebe zum Heiligen Geist verlangen sodann die Zurückweisung der Konzilspäpste, die mit der Promulgation der Dekrete des 2. Vatikanums unter Beweis gestellt haben, daß ihnen das, was das Papstamt wesentlich ausmacht, nämlich der Beistand des Heiligen Geistes, offensichtlich gefehlt hat und fehlt; und daß sie sich eben dadurch selbst als Scheinpäpste entlarvt haben.
Unser Glaube und unsere Liebe zum Heiligen Geist verlangen schließlich, daß wir die gesamte Novus-Ordo-Hierarchie, die von den konziliaren Gegenpäpsten errichtet worden ist, als eine Anti-Kirche, die offensichtlich nicht vom Heiligen Geist gelehrt, geheiligt und regiert wird, zurückweisen. Der Heilige Geist ist der Geist der Wahrheit und der Heiligkeit. Die Irrlehren des 2. Vatikanums hingegen haben den Teufel zum Urheber, den „Geist der Lüge“, den „Vater der Lüge“ und des Modernismus, den der hl. Papst Pius X. als das „Sammelbecken aller Häresie“ bezeichnet hat. Eben dieser hat auf dem 2. Vatikanum den Modernisten seinen „Beistand“ geleistet und bei der Gründung einer neuen Kirche Pate gestanden. Die Novus-Ordo-Kirche hat den Teufel zum Vater und ist dessen Werkzeug, um den „großen Abfall“ der Christenheit, von dem der hl. Paulus im 2. Thessalonicherbrief spricht, zu verwirklichen. Sie ist ein teuflisches Instrument, um die Seelen zu verderben.
Unsere Aufgabe ist es, nach Kräften die durch das 2. Vatikanum beschädigte Ehre des Heiligen Geistes und den immensen Schaden, der den Seelen durch dasselbe zugefügt wurde, wiedergutzumachen. – Bekennen wir dem Heiligen Geist gegenüber unseren unerschütterlichen Glauben an Seine Wahrhaftigkeit, Seine Heiligkeit und Güte. Bekräftigen wir unseren Glauben daran, daß Er der katholischen Kirche niemals untreu sein kann, sondern ihr bis zum Ende der Welt ununterbrochen beisteht, damit sie die von Christus geoffenbarte und von den hl. Aposteln vorgetragene Glaubens- und Sittenlehre unfehlbar bewahrt.
Weisen wir das 2. Vatikanum, seine Irrtümer, seine falschen Päpste, seine falsche Hierarchie und seine falsche Kirche mit Abscheu und Entschiedenheit zurück. Und bekennen wir stattdessen, daß wir niemals glauben werden, der Heilige Geist könne die Ursache eines solchen ungeheuerlichen Greuels sein. Bekennen wir Ihm gegenüber, daß wir alles gläubig annehmen wollen, was Er uns mittels aller Konzilien der Kirchengeschichte und durch das universale Lehramt der Päpste, bis Papst Pius XII., aus Sorge um unser ewiges Heil, zu glauben vorgelegt hat. Bekennen wir unseren unerschütterlichen Glauben an den beständigen Beistand, den der Heilige Geist der katholischen Kirche bis ans Ende der Welt leisten wird und an die daraus erwachsende Unfehlbarkeit und Indefektibilität derselben.
Gebet um die Sieben Gaben des Heiligen Geistes
Schließlich wollen wir den Heiligen Geist darum bitten, jedem einzelnen von uns in dieser papstlosen Zeit beizustehen den katholischen Glauben zu bewahren, zu vermehren, zu kräftigen und in den Werken der Liebe gegen Gott und den Nächsten zu vervollkommnen. Bitten wir Ihn, daß wir treu ausharren in unserem Kampf für den katholischen Glauben und für die Rettung der Seelen.
Um die Beharrlichkeit im Glauben zu erlangen und unsere Seelen retten zu können, bedürfen wir nicht nur der Gnadenhilfe des Heiligen Geistes, sondern insbesondere auch der Sieben Gaben, die der Kirche am ersten Pfingstfest so reichhaltig mitgeteilt wurden. Wir bedürfen der Gabe der Weisheit und des Verstandes, des Rates und der Stärke, der Wissenschaft, der Frömmigkeit und der Furcht des Herrn vor allem in der heutigen Zeit, in welcher die Orientierung in Glaubens- und Sittenfragen aufgrund der Verdunklung der Kirche so schwierig und gefährlich ist. Wir müssen unsere ganze Hoffnung auf unseren göttlichen Tröster werfen, der uns allein die Stärke geben kann, um in den Kämpfen der Versuchung zu obsiegen. Dazu wurde uns der Heilige Geist am Pfingsttag gesandt.
Deshalb wollen wir schließen mit den wunderschönen Worten der Pfingstsequenz: „O Du Licht der Seligkeit, / mach Dir unser Herz bereit, / dring in unsre Seelen ein! / Ohne Dein lebendig Wehn, / nichts im Menschen kann bestehn, / nichts ohn’ Fehl und Makel sein. / Wasche, was beflecket ist, / heile, was verwundet ist, / tränke, was da dürre steht. / Beuge, was verhärtet ist, / wärme, was erkaltet ist, / lenke, was da irregeht. / Heiliger Geist, wir bitten Dich, / gib uns allen gnädiglich, / Deiner Gaben Siebenzahl. / Spende uns der Tugend Lohn, / laß uns stehn an Deinem Thron, / uns erfreun im Himmelssaal.“ Amen.