Der Glaube an den heiligsten Namen Jesu

Geliebte Gottes!

Unsere Taufnamen haben gewöhnlich nur insofern Bedeutung, als sie uns an die heiligen Patrone erinnern, unter deren Schutz ein Täufling gestellt und deren tugendhaftes Leben ihm zur Nachahmung aufgegeben wird. An den eigentlichen Wortsinn eines Namens denken wir bei der Namenswahl eines Kindes kaum, denn wie könnte man einem Kind, dessen Leben noch unbekannt ist, schon im Voraus einen adäquaten Namen geben. Ob Julia, was soviel heißt wie „die Fröhliche“, wirklich durch diesen Namen treffend charakterisiert sein wird und ob sich Andreas tatsächlich als „tapfer“ erweisen wird, das ist bei der Taufe, wenige Tage nach der Geburt, noch nicht absehbar. – Ganz anders, wenn Gott Namen beilegt. Seine Namensgebung charakterisiert die Person, ihre Herkunft, ihre Sendung, ihren Wesenskern. „Adam“bedeutet nicht nur „der von der roten Erde genommene“, sondern der Leib des Stammvaters aller Menschen wurde auch tatsächlich aus dem Ackerboden gebildet. Der Name Adam ist gleichsam ein Widerhall dessen, was Gott in sein Wesen hineingelegt hatte. Gleiches gilt von dem Patriarchen Abram, den Gott in „Abraham“ umbenannte. Er ist tatsächlich, wie sein Name sagt, der „Vater der Menge“, nämlich einer Menge gläubiger Völker geworden. Er ist der Vater der Glaubenden, die so zahlreich sind, wie der Sand am Meer und die Sterne am Firmament.

Die Offenbarung des göttlichen Namens

So ist es nicht verwunderlich, daß natürlich auch der Name, den Gott Seinem eingeborenen Sohn gab, höchst bedeutungsvoll ist. Aus diesem Grund blieb er auch lange Zeit verborgen. Zwar waren den Propheten viele Züge Seines Lebens im Voraus kundgetan worden, aber Seinen Namen durften sie nur erahnen. Moses sah im Geiste die Kraft dieses Namens und verkündete: „Allmächtiger ist Sein Name“ (Ex. 15, 3). David ahnte die Heiligkeit und Majestät dieses Namens und besingt ihn im 110. Psalm mit den Worten: „Heilig und schrecklich ist Sein Name“ (Ps. 110, 9). Der Prophet Isaias nennt ihn treffend „Emmanuel“ (Is. 7, 14), d.h. „Gott mit uns“, und faltet den Reichtum dieses Namens mit weiteren Titeln aus: „wunderbarer Ratgeber, Gott, starker Held, Vater der Zukunft, Friedensfürst“ (Is. 9, 6). Er versichert, „daß erhaben ist sein Name“ (Is. 12, 4). Das alles sind zutreffende Umschreibungen des Erlösers. Aber den eigentlichen Namen des von der Jungfrau empfangenen und geborenen Emmanuel weiß auch Isaias nicht. Nur soviel kann er noch sagen: „Man nennt dich mit einem neuen Namen, welchen des Herren Mund aussprechen wird“ (Is. 62, 2). – Erst nach 4000 Jahren ist der heiligste aller Namen im Auftrag Gottes erstmals von dem reinen Mund eines Erzengels zu vernehmen: „Du wirst Seinen Namen Jesus nennen“ (Lk.1, 31), so sprach der hl. Gabriel zur allerseligsten Jungfrau Maria. So heilig ist dieser Name, daß er vorläufig nur den reinsten und heiligsten Personen offenbart wurde; zuerst der unbefleckten Jungfrau Maria; und dann später im Traum dem hl. Joseph, wobei der Engel dem reinsten Bräutigam der Gottesmutter auch die Bedeutung dieses Namens aufschließt. „Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht Maria als deine Gemahlin zu dir zu nehmen; denn was in ihr geworden ist, stammt vom Heiligen Geiste. Sie wird einen Sohn gebären, und du sollt Seinen Namen Jesus nennen. Denn dieser wird Sein Volk erlösen von dessen Sünden“ (Mt. 1, 20 f.). Jesus – Er wird Sein Volk von dessen Sünden erlösen.

Die Heiligkeit des göttlichen Namens

Dieser Name ist so heilig und so ehrfurchtgebietend, weil er der Name Gottes ist. Da Jesus wahrer Gott ist, so kommt diesem Namen auch die Heiligkeit Gottes zu. Sein Name ist unermeßlich und von unauslotbarer Bedeutungstiefe. – Schon bei den Heiden bestand die Vorstellung, daß Gott, weil er ein unermeßlicher und vollkommener Geist sei, einen so ungeheuer langen Namen habe müsse, daß ein Menschenleben nicht dafür ausreichen würde, ihn auszusprechen. Eine für uns befremdliche, aber durchaus sinnige Vorstellung. Denn sollte der Name das unermeßliche göttliche Wesen tatsächlich erschöpfend ausdrücken und charakterisieren, so könnte dieser Name selbst nur von unendlicher Länge sein und damit auch nur von einer unendlichen Kraft erfaßt und ausgesprochen werden. – Den Patriarchen war kein Gottesname bekannt. Sie nannten Gott nur „Elohim“, d.h. „der Allerhöchste“, und drückten so die alles überragende Majestät Gottes aus, der über allem Geschaffenen thront und allem seinen Platz anweist. Jakob wünschte bei einer Erscheinung den göttlichen Namen zu erfahren, erhielt aber nur zur Antwort: „Warum frägst du nach meinem Namen?“ (Gen. 32, 29). Dieselbe Antwort erhielt auch der Vater des Samson: „Warum frägst du nach meinem Namen, welcher wunderbar ist?“ (Richt. 13, 18). – Erst dem Moses wurde das Geheimnis des unermeßlich heiligen Namens Gottes erstmals gelüftet. Nachdem er am brennenden Dornbusch seine Schuhe abgelegt und voll Ehrfurcht sein Angesicht verhüllt hatte, antwortete die Stimme auf seine Frage nach dem Gottesnamen: „Ich bin, der ich bin ..., das ist mein Name in Ewigkeit“ (Ex. 3, 14 f.). Gott ist der Seiende; derjenige, der „da ist“. Er hat das Sein nicht von einem anderen empfangen so wie wir. Er hat nie begonnen dazusein und ist nie geworden. Er ist unerschaffen, aus sich selbst seiend, was gerade das Gott-Sein wesentlich ausmacht. Ich bin allein derjenige, der ich von mir selbst aus bin, der Unendliche, Unbegreifliche, Unaussprechliche. – Die Israeliten bildeten aus der Selbstaussage Gottes „Ich bin der ich bin da“ den Nahmen „Jahwe“, der ihnen fortan als Gottesname galt. – Die Ehrfurcht, welche die Hebräer vor diesem Namen hatten, fand vor allem darin seinen Niederschlag, daß sie, dem zweiten Gebot des Dekalogs entsprechend, mit größter Genauigkeit darauf achteten, den heiligen Namen Gottes nicht leichtfertig, nicht eitel, nicht einfach so zu nennen. Nie wagten sie es, den Namen Jahwe auszusprechen, sondern setzten selbst beim Lesen der Heiligen Schrift immer dafür das Wort „Adonai“, d.h. „Herr“ ein. Nur ein einziges Mal im Jahr sprach allein der Hohepriester, wenn er das Allerheiligste des Tempels betrat, mit feierlichem Ton den Namen Jahwes aus. Angesichts solch heiliger Pietät vor dem Gottesnamen, wieviel liebevolle Ehrfurcht müßten nicht erst wir an den Tag legen, wenn wir den Namen Jesus gebrauchen? Es ist der Name des Gottessohnes, unendlich heilig und von erhabener Majestät. Von Gott bestimmt. Von Gott offenbart.

Die Bedeutung des heiligsten Namens Jesu

Hinzu kommt die heilsame Bedeutung des Namens „Jesus“. Dem hl. Joseph wurde sie im Traum vom Engel erklärt. Christus kommt als Erlöser in die Welt und heißt darum auch Erlöser, göttlicher Helfer, Heiland, Gott rettet, Gott ist Heil. Nichts anderes bedeutet nämlich der Name „Jehoshua“, „Jeshua“, „Josua“, oder nach griechischer Fassung „Jesus“. Was mit der Nennung dieses Namens „Jesus“ – „Gott ist Heil“, „Gott rettet“, alles eingeschlossen und mit ausgesagt ist, darüber belehrt uns der hl. Paulus, wenn er im Philipperbrief schreibt: „Er (Jesus) erniedrigte sich selbst, indem Er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat Ihn Gott erhöht, und Ihm einen Namen gegeben, der über allen Namen ist, auf daß im Namen Jesu sich jedes Knie beuge, im Himmel, auf Erden und unter der Erde; und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“ (Phil. 2, 8-11). Wenn wir die Glieder dieses Satzes einzeln betrachten, so finden wir die ganze Erhabenheit des Namens „Jesus“ – „Gott ist Heil“, „Gott rettet“ und damit auch den Ursprung, die Sendung und das Wesen des Gottmenschen darin ausgedrückt.

Wir erkennen seinen Ursprung. „Gott ... hat ihm einen Namen gegeben“. Gott hat gesprochen. Er ist das göttliche Wort. Er selbst ist nicht menschlichen Ursprungs, so auch nicht Sein Name. Nicht Menschen haben ihn erfunden, oder aufgrund seines schönen Klanges ausgewählt. Gott selbst hat ihn bestimmt, weil Er, der Logos, Gott selbst ist. Desweiteren weist der Völkerapostel auf die Voraussetzung hin, damit Christus tatsächliche „Jesus“, also Retter, Erlöser, Heiland, sein kann: „Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Tod am Kreuz.“ Aus der gehorsamen Selbsterniedrigung in Seinem Leiden und Sterben am Kreuz erwuchs der unendliche Reichtum der Erlösungsgnade, welche die Sündenschuld tilgt, von der ewigen Strafe erlöst und den Zugang zum ewigen Heil eröffnet. „Darum hat Ihn Gott erhöht, und Ihm einen Namen gegeben, der über allen Namen ist.“ In der Herrlichkeit Seiner Auferstehung wird das übernatürliche Heil Seines Erlösungswerkes sichtbar und in Seiner Himmelfahrt sehen wir den Erlösernamen buchstäblich über alles Geschaffene erhöht. Jesus „sitzt nun zur Rechten der Majestät in der Höhe. ... Er ist in dem Maß über die Engel erhoben, als der Name, den Er ererbt hat, den der Engel übertrifft“ (Heb.1, 3.4). Den Bewohnern des Himmels ist Er die Losung zu ehrfürchtiger Anbetung. Im Himmel beugen sie nicht nur das Knie vor Ihm, sondern werfen sich vor Ihm nieder, wie es uns der hl. Johannes in seiner Geheimen Offenbarung beschreibt. Sein Name ist Anlaß zu begeisterten Jubelgesängen. Er ist wie die Sonne, welche über alle Engel und Heiligen die Strahlen ewiger Glücksseligkeit ausgießt, wie es der Psalm beschreibt. „Im Lichte deines Angesichtes werden sie wandeln und in deinem Namen frohlocken den ganzen Tag“ (Ps. 88, 16 f.). Den ganzen, nimmer endenden Tag der Ewigkeit.

Nicht geringere Hochschätzung wird dem heiligsten Namen Jesu zuteil von seiten der Gläubigen auf Erden. Auch sie beugen ihr Knie vor diesem Namen. Das sollte erst recht in der heiligen Liturgie seinen Niederschlag finden. Wenn uns die Kirche auch nicht dazu anhält, jedes Mal wenn der Name Jesus genannt wird, eine Kniebeuge zu machen, so sollte doch nicht allein der Priester und der Ministrant am Altar, sondern dem alten Brauch gemäß auch das anwesende Volk wenigstens das Haupt beugen, wenn dieser heiligste aller Namen in den laut verlesenen heiligen Texten und Gebeten genannt wird.

Der hl. Bernhard von Clairvaux erblickt in dem heiligsten Namen Jesu für die Erdenpilger eine mächtige, erlösende Medizin, indem er die Worte der Braut im Hohenlied auf Ihn anwendet: „Dein Name ist wie ausgegossenes Öl“ (Hld. 1, 2). Und der hl. Kirchenlehrer führt dazu aus: „Das Öl unterhält das Feuer, nährt das Fleisch und lindert den Schmerz; es ist Licht, Speise und Arznei. Siehe, dies alles gilt von dem Namen des Bräutigams. Jesu Name leuchtet, wo Er verkündigt wird, Er nährt das Herz, das an Ihn denkt. Er salbt und besänftigt (die Leidenschaften), wo Er angerufen wird. Und Er heilt jeden, welcher der Heilung bedarf und danach begehrt“ (serm. 15, sup. Cant.). Das sind nicht nur schöne Anmutungen eines heiligen Zisterzienserabtes, sondern erprobte Tatsachen für den Gläubigen.

In schrecklicher Herrlichkeit flammt schließlich der Name Jesus, nach den Worten des hl. Paulus, den verworfenen Geister der Hölle in das Angesicht. Sein Klang durchzuckt ihr ganzes aufsässiges Wesen wie ein feuriges Schwert und bereitet ihnen furchtbarste Qual. Denn sie können nicht vergessen, daß Jesus sie am Kreuz besiegt, ihr Reich zerstört und sie derart gebunden hat, daß sie nur denen schaden können, die ihnen durch ihre sündhafte Unreinheit freiwillig nahe kommen. Sein Name ist den Fürsten der Finsternis wie ein allmächtiger Bannspruch, der sie zurückschleudert und gleichsam furchtsam in die Knie zwingt. „In meinem Namen werden sie Teufel austreiben“ (Mk. 16, 17), hatte Jesus versprochen und unzählige Male hat sich auch diese Verheißung bewahrheitet. Selbst die Dämonen, welche nur widerwillig „glauben und zittern“ (Jak. 2, 19), müssen diesem Namen doch huldigen. Und so beugen sich tatsächlich vor dem Namen „Jesus“ – „Gott ist Heil“, „Gott rettet“ alle Knie; im Himmel, auf Erden und selbst unter der Erde.

Das gläubige Vertrauen in die Macht des heiligsten Namens Jesu

Mit diesem Namen könnte man alle geistigen Übel der Seele, nämlich die Versuchungen und das Mißfallen Gottes überwinden, da gegen Jesus keine höllische Macht aufkommt und der himmlische Vater an Seinem Sohn stets Wohlgefallen hat. „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe“ (Mt. 3,17). In Ihm ist alles übernatürliche Heil und jede helfende Gnade zu finden. Rufen wir ihn in jeder Versuchung immer und immer wieder an. Wir werden nicht fallen. Jetzt nicht und auch nicht in der Stunde unserer letzten Versuchung auf dem Sterbebett. Auch dabei wird uns der Name Jesus als Stärkung eingeflößt werden. Der Priester wird uns das Kruzifix zum Kuß reichen, mit dem heiligen Öl salben und uns den heilsamen Namen Jesus ins Ohr flüstern, bis wir aus diesem Lebens scheiden. – Man könnte in der Macht dieses Namens auch die leiblichen und zeitlichen Übel vertreiben. Der Name Jesus hilft in jeder Not. Nicht so freilich, daß es nichts mehr zu leiden gäbe. Das Leid wird jedem Erdenpilger erhalten bleiben; dem Sünder zur Bekehrung; dem Gotteskind zur Verähnlichung mit dem Namen Jesu, d.h. mit dem Gekreuzigten Erlöser, damit es im Tod auch dem verherrlichten Jesus gleichgestaltet werde. Aber unter der Anrufung des Namens Jesu kann das Leid doch gemildert werden. Es verliert seine schneidende Schärfe, weil uns der Name Jesus daran erinnert, daß auch Er gerade um uns das Heil zu erlangen, gelitten hat. Sein Name wird in finsterer Leidensnacht zum sinnstiftenden Licht, das uns erkennen läßt, daß in Kreuz und Leid das Heil zu finden ist, weil uns darin Jesus so nahe ist. Jesus ist dem Gläubigen ein Trost, der alle zeitlichen Übel erträglich macht.

Noch jetzt würde der heiligste Name Jesus seine segensreiche, erlösende Macht entfalten, wenn man ihn nur in der rechten Weise zu gebrauchen wüßte. Denn sowenig als die Sonne seit ihrer Erschaffung an Licht und Wärme eingebüßt hat, ebensowenig hat im Laufe der Zeit der Name Jesu etwas von Seiner erlösenden Kraft verloren. Wenn wir nur genug Ehrfurcht, genug lebendigen Glauben und genug kindliches Vertrauen auf Seine heilspendende Macht aufbringen würden. Im Mangel eben gerade darin besteht das hauptsächliche Hindernis und damit der Grund, wenn wir in unserem Leben die erlösende Kraft dieses Namens bisher noch nicht, oder nur so wenig zu spüren bekommen haben. Als Kinder unserer Zeit tun auch wir uns schwer mit dem lebendigen Glauben an die übernatürliche Macht Gottes. Die anhaltende Apostasie, der Zusammenbruch des katholischen Lebens in den letzten Jahrzehnten, das geistige Hieroshima des sog. 2. Vatikanums haben auch an unserem Glauben Spuren hinterlassen. Freilich glauben wir. Wir halten alles für wahr, was die Kirche uns zu glauben vorlegt. Wir glauben auch an die Macht des Namens Jesu. Aber oft mangelt es unserem Glauben an Lebendigkeit. Meist bleibt er ein spröder Akt des Verstandes, ohne unser Herz zu erfassen, ohne unseren Eifer zu entflammen, ohne unseren Willen zu bewegen, ohne unser Leben zu durchdringen und zu bestimmen. Dabei fügt der Herr im Evangelium doch so oft im Anschluß an die Wunder, welche Er in Seinem Namen gewirkt hat, die bedeutsamen Worte an: „Dein Glaube hat dir geholfen“ (Mt. 9, 22; Lk. 18, 42). Rufen wir den Namen Jesu an, nicht aus stereotyper Gewohnheit oder mit einem verschämten Zweifel im Hinterkopf, sondern voll gläubigen Vertrauens; voll lebendigen Glaubens an Seine alles überwindende Macht. Noch einmal sei deshalb gesagt: Wiederholen wir den heiligsten Namen Jesu in der Versuchung immer und immer wieder bis diese weicht. Und wir dürfen mit Gewißheit die Erfahrung machen, die wiederum unseren Glauben stärken wird, daß diesem Name alle helfenden Gnaden enthalten sind, welcher wir bedürfen, um jede gefährliche Situation für unser ewiges Heil zu meistern. Wenn einer diesen Namen zurecht trägt und unter diesem Namen angerufen wird, dann ist allein Er es, der das Heil selbst ist: „Jesus“ – „Gott ist Heil“, „Gott rettet“.

In Ihm allein ist Heil!

Die Menschen müssen sich bequemen und Gott mit diesem Namen anrufen. Es gab Zeiten, in denen die Menschen bald diesen, bald jenen mit dem Namen „Heil“ auszeichnen wollten, nur um damit kundzutun, von wem sie bessere Zeiten erwarteten. Weil es nur eine einzige bessere Zukunft gibt, so muß unsere Parole lauten: Jesus! Gott ist Heil! Allein Er trägt diesen Namen zurecht. Das bedeutet aber auch, daß der Mensch nur in Ihm sein Heil finden kann, so wie es der hl. Apostel Petrus mit großer Freimütigkeit in der heutigen Epistel vor dem Hohen Rat der Juden bekannt hatte: „Es ist in keinem anderen Heil; denn kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, durch den wir selig werden können“ (Apg. 4, 12). Wann wird es auch unserer Zeit endlich dämmern? Statt Gottes Heil aufzurichten reißt man den einzigen Namen, in dem Heil ist, nieder und setzt einen anderen dagegen. Einen luziferischen Namen, der dem trügerischen Lichtengel entsprechend in den Farben des Regenbogens geschrieben ist; der über alle „Licht-Medien“ verbreitet wird und der da lautet: Freiheit, absolute, selbstbestimmte, selbstherrliche Freiheit! Das ist der diabolische Name, unter dem uns die freimaurerischen Ideologen an allen Schaltstellen unserer Gesellschaft das Heil versprechen. Wann werden die Menschen es begreifen, daß sich auch dieser erneute gigantische Versuch dem Heilsnamen Gottes einen anderen Namen entgegenzusetzen, nur als schlechte Kopie erweisen kann, die aller ideologischen Einpeitschung zum Trotz „un-Heil-voll“ bleiben muß?

So sehe wenigstens jeder von uns, daß er zu der kleinen Schar derer gehöre, die heute noch das Knie beugen, d.h. ihren Willen neigen, wenn sie „Jesus“ sagen; und nicht die Faust erhebend skandieren „Ich will nicht dienen“! Sehen wir zu, daß wir zu denen gehören, die glauben, wenn sie „Jesus“ sagen, nicht gescheit daherreden; die ihr Kreuz tapfer und männlich, im Geist der Buße tragen, wenn sie „Jesus“ sagen, nicht im Selbstmitleid ertrinken; die innerlich erfüllt sind vom Reichtum Gottes, wenn sie „Jesus“ sagen, und nicht ihre innere Leere mit den Tröstungen durch fleischliche Genüsse und menschlichen Trost stopfen wollen. Von Jesus und von Ihm allein erwarten wir das Heil. Die Bedeutung Seines Namens verbürgt es uns: „Jesus“ – „Gott ist Heil“, „Gott rettet“. Wer sich zu dieser Glaubensüberzeugung erheben kann, für den hat ein „Jahr des Heils“ begonnen. Amen. 

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