22. Sonntag nach Pfingsten
Außerhalb der Kirche kein Heil
Geliebte Gottes!
Papst Leo XIII. sagte im letzten Jahr seines Lebens: „Das ist die letzte Lektion, die wir euch erteilen. Nehmt sie an und prägt sie eurem Gedächtnis ein: Auf Gottes Anordnung hin kann nirgendwo das ewige Heil gefunden werden, als einzig und allein in der römisch katholischen Kirche.“ – Papst Pius XII. lehrt: „Der göttliche Erlöser hat nicht nur angeordnet, daß alle Völker in die Kirche eintreten müssen, sondern Er hat festgesetzt, daß die Kirche die einzige Vermittlerin der Erlösung ist, so daß ohne sie niemand in das Reich der ewigen Herrlichkeit eintreten kann.“ – Papst Leo XIII. sagte wiederum: „Daraus ergibt sich für all jene, welche die Erlösung außerhalb der katholischen Kirche zu erlangen suchen, daß sie in die Irre gehen und ihre Bemühungen vergeblich sind.“ – Papst Pius IX. lehrte: „Gewiß! Nichts ersehenen die Katholiken so sehr wie das Verschwinden aller Spaltung und Uneinigkeit unter den Christen und daß alle vom Eifer ergriffen seien, die Einheit des Geistes durch das Band des Friedens zu bewahren.“ Und er fährt fort: „Das ist der Grund, warum die katholische Kirche betet und ihre Gläubigen dazu aufruft Gott anzuflehen, daß alle, welche die heilige römische Kirche verlassen haben, sich zum wahren Glauben bekehren, ihre Irrtümer verwerfen und mit Hilfe der Gnade in den Schafstall Christi zurückkehren, außerhalb dem es keine Erlösung gibt.“ – Ferner sagte er: „Dieses katholische Dogma ist allgemein bekannt, daß nämlich niemand gerettet werden kann, der außerhalb katholischen Kirche steht und daß jene, die sich wissentlich gegen die Lehre und die Autorität der Kirche auflehnen, unmöglich das ewige Heil finden können. Genausowenig wie jene, die sich von der Einheit mit der Kirche und dem römischen Papst, dem Nachfolger des hl. Petrus, welchem der göttliche Erlöser die Obsorge über Seinen Weinberg anvertraut hat, freiwillig losgesagt haben.“– Papst Gregor XVI. lehrt: „Mit der Hilfe Gottes wird euer Klerus kein drängenderes Verlangen haben, als den wahren katholischen Glauben zu verkünden, ohne den jeder, der ihn nicht unversehrt und ohne Irrtum bewahrt, unzweifelhaft verlorengehen wird. Deshalb werden sie [die Kleriker] bestrebt sein, sich um die Einheit der katholischen Kirche zu bemühen. Wer von ihr getrennt ist, wird das Leben nicht haben.“ – Der hl. Papst Gregor der Große sagte seinerzeit: „Die heilige katholische Kirche lehrt, daß Gott nicht wahrhaftig angebetet werden kann, als allein in ihrer Schafshürde. Sie bekräftigt, daß jene, die getrennt von ihr sind, keine Rettung finden werden.“ – Wiederum sagt Papst Gregor XVI., indem er den hl. Augustinus zitiert: „Derjenige, der vom Leib der katholischen Kirche getrennt ist, wird niemals das ewige Leben genießen, so löblich sein Lebenswandel ansonsten auch zu sein scheint. Statt dessen lastet der Zorn Gottes auf ihm, weil er sich des Verbrechens schuldig gemacht hat, getrennt von Christus zu leben.“
Nur ein einziger Weg zum Heil
Wir führen all diese ernsten und ausdrücklichen Äußerungen der Päpste aus dem Grund an, weil wir heute, am dritten Sonntag im Oktober, wie jedes Jahr den Missionssonntag begehen. Es ist der Sonntag, den die Kirche zum Gebet für das Werk der Bekehrung der Heiden, der Irr- und Ungläubigen bestimmt hat. Die katholische Kirche ist von ihrem ganzen Wesen her missionarisch. Sie ist die eine und einzig wahre Kirche Jesu Christi. Wie es nur einen einzigen Erlöser, Jesus Christus, gibt, so gibt es auch nur eine einzige Kirche. Wie es nur einen Erlöser gibt, ohne den niemand das ewige Heil finden kann, so gibt es auch nur eine einzige Kirche, ohne die niemand gerettet werden kann. Eben die eine und einzige Kirche, die der Erlöser gegründet hat, die römisch katholische Kirche. Der einzige Weg, sich Gott zu nahen, ist der, den der Sohn Gottes selbst eingerichtet hat. Jesus Christus ist das unsichtbare Haupt der katholischen Kirche. Die katholische Kirche, und allein die katholische Kirche, ist Sein mystischer Leib. Ihr allein hat Christus die Gnadenmittel anvertraut, um die Seelen zu heiligen und dadurch zu retten. Diese Mittel sind vor allem das hl. Meßopfer und die hll. Sakramente. Wenn wir diese Dinge außerhalb der römisch-katholischen Kirche vorfinden, dann nur deswegen, weil sie von Häretikern oder Schismatikern geraubt wurden, wie wir am vergangenen Sonntag erklärt haben. Die Gnadenmittel wurden keiner anderen Kirche anvertraut. Und wie wir sagten, ist ihr Gebrauch außerhalb der katholischen Kirche ein Gottesraub, ein Raub von Gottes Gaben, ein Sakrileg.
Die katholische Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch
Dieser einen und einzigen Kirche hat Christus unverbrüchliche Versprechen gegeben und Vollmachten erteilt. Er hat versprochen: „Seht, ich bin mit euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt“ (Mt. 28, 20). Dieser Kirche hat Er verheißen, daß sie von den Anfeindungen des Teufels niemals überwunden werden wird: „Und die Pforten der Hölle, werden sie nicht überwältigen“ (Mt. 16, 18). Er hat Petrus und seinen Nachfolgen die Vollmacht übertragen in Seinem Namen, mit Seiner Autorität, zu handeln: „Was auch immer du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein. Und was auch immer du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein“ (Mt. 16, 19). An diese eine und einzige Kirche richtete Christus den feierlichen Auftrag alle Völker zu lehren: „Geht also hin und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe“ (Mt. 28, 19 f.). „Wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mk. 16, 16). – Weil die römisch katholische Kirche von ihrem Wesen her missionarisch ist, deshalb hat sie, in vollkommener Übereinstimmung mit dem Befehl Christi, durch die Jahrhunderte hindurch alle Mühen und Anstrengungen auf sich genommen, um der ganzen Welt das Licht des katholischen Glaubens zu bringen. Sie hat die Dringlichkeit zutiefst erfaßt, warum die Menschen um ihren ewigen Heiles willen aus der Finsternis des Irrtums in das Licht der Wahrheit des Evangeliums Christi geführt werden müssen. Der missionarische Eifer der katholischen Kirche spiegelt sich wider in den Gebeten, die am heutigen Missionssonntag in allen hll. Messen anzuhängen sind: „Gott, der Du willst, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, sende, so bitten wir, Arbeiter in Deine Ernte, und laß sie mit aller Zuversicht Dein Wort verkünden, damit Deine Rede dahineile und verherrlicht werde und daß alle Völker Dich erkennen, den allein wahren Gott und den Du gesandt hast, Jesus Christus, Deinen Sohn unseren Herrn.“ In der Sekret betet die Kirche: „Du unser Schutzherr, schau her o Gott, und blicke in das Antlitz Deines Gesalbten, der sich selbst hingegeben hat zur Erlösung für alle, und mach, daß vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang Dein Name verherrlicht werde bei den Heiden und an allen Orten Deinem Namen ein reines Opfer geweiht und dargebracht werde.“ Und im Gebet der Postcommunio fleht die Kirche, daß sich der wahre Glaube überallhin verbreite: „Gestärkt mit der Gabe unserer Erlösung bitten wir, o Herr, daß durch diese Hilfe für das ewige Heil allzeit der wahre Glaube voranschreite.“ – Am Karfreitag betet die Kirche in den „Großen Fürbitten“ um die Bekehrung der Häretiker und Schismatiker folgenderweise: „Lasset uns beten für die Irrgläubigen und Abtrünnigen: unser Gott und Herr möge sie allen Irrtümern entreißen und sie zur heiligen Mutter, der katholischen und apostolischen Kirche, zurückrufen.“ Und an Gott gewandt fährt der Priester fort zu beten: „Allmächtiger ewiger Gott, Du bist der Heiland aller und willst keinen verlorengehen lassen; schau auf die Seelen, die durch teuflischen Trug verführt sind; laß die Herzen der Irrenden wieder zur Einsicht kommen, daß sie alle Verkehrtheit des Irrglaubens ablegen und zur Einheit Deiner Wahrheit zurückkehren.“ Ähnliche Gebete verrichtet die Kirche für die ungläubigen Juden und für die Heiden.
Wir müssen also festhalten, daß sowohl die kirchliche Lehre als auch die kirchliche Praxis in dieser Angelegenheit glasklar sind. Nämlich, daß es für jeden, der aus eigener Schuld (!) von der römisch-katholischen Kirche getrennt ist, keine andere Möglichkeit mehr gibt, um in den Himmel zu kommen. Aus diesem Grund verspürt die Kirche die Last ihrer Verantwortung und den Drang, unter Aufbietung aller ihr zur Verfügung stehenden Kräfte, das Evangelium Christi der ganzen Welt zu verkündigen. Sie weiß, daß das Menschenleben kurz ist und deshalb die Zeit drängt, alle Menschen, die von Irrtümern umfangen sind, darüber aufzuklären, daß sie ihre Seele in der falschen Religion, der sie angehören, unmöglich retten können.
Die Notwendigkeit der Unterordnung unter die katholische Hierarchie
Weil die Kirche eine sichtbare Institution mit einer sichtbaren Hierarchie ist, deshalb ist es ausgeschlossen, jemanden zur Annahme der Wahrheit zu bringen, ohne ihn auch gleichzeitig zur sichtbaren Aufnahme in eben diese kirchliche Gemeinschaft zu veranlassen. Die katholische Religion ist keine „Geistkirche“, d. h. sie ist nicht einfach nur eine geistliche Strömung oder ein abstraktes Lehrsystem. Sie ist eine sichtbare Institution, die von Jesus Christus gestiftet und mit einer Rangordnung versehen worden ist. Man kann nur Teil der sichtbaren Kirche sein: 1. durch das öffentliche Bekenntnis aller katholischen Glaubenswahrheiten, 2. durch den Empfang der hl. Taufe, sowie 3. durch die gehorsame Unterwerfung unter die Hierarchie der römisch-katholischen Kirche.
Papst Pius XII. lehrt: „Diejenige Kirche, welche gegründet ist auf Petrus und seine Nachfolger, kann einzig und allein die wahre Kirche Christi sein; einheitlich in sich selbst und dazu bestimmt, bestehen zu bleiben bis zum Ende der Weltzeit, mittels eines einzigen sichtbaren Oberhauptes.“ Ferner sagte er: „Um Christ zu sein, muß man ein Römer sein. Man muß die Einzigkeit der Kirche Christi anerkennen und daß diese Kirche regiert wird von dem einen Nachfolger des Apostelfürsten [Petrus], welcher der Bischof von Rom ist, Christi Stellvertreter auf Erden.“ – Papst Leo XIII. lehrt: „Aber derjenige, welcher in seiner Denk- und Handlungsweise abweicht von seinem Hirten [Diözesanbischof] und von seinem obersten Hirten, dem römischen Papst, der hat überdies auch keine Verbindung mehr mit Christus.“ – Und Papst Pius XI. sagte, wir haben ihn bereits öfters zitiert: „In dieser einen Kirche Christi ist niemand und bleibt niemand, der nicht die Autorität und Vollmacht des Petrus und seiner legitimen Nachfolger durch Gehorsam anerkennt und annimmt.“
Durch diese klaren Aussagen der Päpste können wir verstehen, daß es unmöglich genügen kann, daß die Missionare der katholischen Kirche einfach das Evangelium in aller Welt verkündigen. Ihre Aufgabe geht viel weiter darüber hinaus. Sie müssen diejenigen, die außerhalb der Kirche Christi stehen, in den einen Schafstall Christi hineinführen, d.h. sie dazu bewegen, in die Institution der römisch katholischen Kirche einzutreten, kurz: katholisch zu werden. Und dazu gehört notwendigerweise, wie wir soeben auf dem Munde mehrerer Päpste gehört haben, die Unterwerfung unter die sichtbare Hierarchie der römisch-katholischen Kirche, d.h. unter den regierenden Papst – sofern es einen gibt – und den mit ihm in Einheit stehenden regierenden Bischöfen – sofern es solche gibt.
Aus eben diesem Grund – d.h. aufgrund der Notwendigkeit, mit der sichtbaren Hierarchie der Kirche verbunden zu sein, um tatsächlich der katholischen Kirche, der einzigen Arche des Heiles anzugehören – bestehen wir darauf, daß der Modernist Jorge Mario Bergoglio ein falscher Papst ist! Ihn als wahren Papst anzuerkennen würde bedeuten, jemanden als sichtbares Oberhaupt der katholischen Kirche anzuerkennen, der die göttliche Lehre Christi verworfen hat. So jemanden anzuerkennen wäre eine Untreue nicht nur gegen Christus, sondern auch gegenüber Seiner Kirche. Wie wir also um unseres ewigen Heiles willen gezwungen sind, uns der wahren Hierarchie der römisch-katholischen Kirche im Gehorsam zu unterwerfen, um tatsächlich der Kirche Christi anzugehören, so zwingt uns dieselbe Notwendigkeit dazu, eine falsche Hierarchie entschieden zurückzuweisen! Nur so können wir der katholische Kirche treu bleiben, die seit ihrer Gründung unentwegt, durch alle Jahrhunderte hindurch, dem feierlichen Auftrag Christi selber gehorsam Folge geleistet hat. Kraft Seines göttlichen Auftrages hat sie alle Völker gelehrt und alles versucht, um die Menschen zum Eintritt in die römisch-katholische Kirche zu bewegen, indem sie das Sakrament der hl. Taufe empfangen und sich durch Glaube und Gehorsam der rechtmäßigen Hierarchie der Kirche unterordnen.
Die Ideologie des Subjektivismus
Die diesem göttlichen Gebot feindselig entgegenstehende Ideologie ist die des Subjektivismus. Aus eben diesem folgen mit logischer Notwendigkeit der Modernismus und der Ökumenismus. – Die moderne Welt ist angesteckt vom Subjektivismus. Dieser Irrtum behauptet, daß die Wahrheit nicht für alle Menschen gleich sei, sondern von Person zu Person unterschiedlich sein könne. Frei nach dem Motto: „Eine Sache mag für dich wahr und richtig sein. Was für dich aber wahr und richtig ist, das kann gleichzeitig für mich irrig und falsch sein. Trotzdem sind wir beide dazu berechtigt (!), unserem gegensätzlichen Denken gemäß zu handeln, weil wir beide der ‚Wahrheit’, so wie wir sie eben sehen, folgen.“ Dieses Denkprinzip – „Was für dich wahr ist, muß nicht notwendig auch für mich wahr sein“ – stellt das Fundament aller Ideologien (Gender, LGTBQ etc.) dar, welche unsere westlichen Gesellschaften derzeit zersetzen und auflösen. „Wenn es für dich als Mann richtig ist, einen Mann zu heiraten, dann kann das für dich das richtige sein, auch wenn es für mich ausgeschlossen ist.“ „Wenn es für dich richtig ist, dein ungeborenes Kind abzutreiben, weil es in deinen Augen noch kein Mensch, sondern nur ein Zellhaufen ist, dann ist das dein gutes Recht, auch wenn es für mich ganz und gar falsch ist. Ich muß deine persönliche Sicht respektieren und darf dich weder dafür anklagen noch dich daran hindern, deiner subjektiven Überzeugung gemäß zu handeln.“
Diese Ideologie des Subjektivismus ist der Grund, warum die moderne Welt außerstande ist, dem fortdauernden Absinken in den Sumpf der Lasterhaftigkeit irgend etwas entgegenzusetzen. Die moderne Gesellschaft hat mit dem Aufgeben einer objektiven, für alle Menschen in gleicher Weise verbindlichen Wahrheit kein logisches Prinzip, welches sie dem Subjektivismus, dem sie verfallen ist, entgegenhalten könnte. Mit der Abschaffung einer für alle Menschen gleichermaßen geltenden Wahrheit hat sich die moderne Gesellschaft jeder Möglichkeit beraubt, selbst die abscheulichsten Verbrechen und Perversion auf Basis der Vernunft zu verurteilen, zu verbieten und zu bestrafen. Und damit wird sie bis zu ihrem Untergang kein Heilmittel zur Anwendung bringen können, um die Ausbreitung der Unmoral einzudämmen.
Die Konzilskirche ist ihrem Wesen nach anti-missionarisch
Der Modernismus ist im Grunde nichts anderes als eine Anwendung des Subjektivismus auf religiöser Ebene. Der Modernismus reduziert die Religion einzig auf innerliche, persönliche Erfahrungen des einzelnen Subjekts. Jeder Mensch hat unterschiedliche Erfahrungen und religiöse Gefühle. Wenn eben diese subjektiven Erfahrungen und Gefühle als Maßstab für die religiöse Wahrheit dienen sollen, dann ist es klar, daß jeder Mensch, entsprechend seiner subjektiven Gefühle, natürlich ganz unterschiedliche Überzeugungen und Ansichten über Gott und die Sittlichkeit menschlichen Handelns hat; ganz unterschiedliche Ansichten, die aber von allen anderen respektiert werden müssen! D.h.: „Wenn ich auch für mich der festen Überzeugung bin, daß der katholische Glaube richtig und wahr ist, dann muß das nicht notwendigerweise gleichzeitig auch für dich gelten. In deinen Augen ist eben der Islam, der Buddhismus, der Protestantismus, ja selbst der Atheismus richtig. Das habe ich zu respektieren.“
Das war der Denkansatz Karol Wojtylas, alias Johannes Pauls II., der seinerzeit die Mohammedaner Nordafrikas bestärkt hatte, gute und überzeugte Anhänger des Islam zu bleiben. Deswegen hat Joseph Ratzinger, alias Benedikt XVI., gesagt, daß die Moscheen Orte seien, die sich wie Juwelen, über die ganze Erde verstreut, erheben. Deshalb hat er sie als „Orte wahrer Gottesverehrung“ gepriesen! – Warum behaupten die Konzilspäpste so etwas? Weil Johannes Paul II. und Benedikt XVI. nach dem Prinzip des Subjektivismus dachten und handelten: „Was für mich falsch erscheint, das kann für dich genau das Richtige sein.“ Deshalb hat auch Bergoglio auf die Frage eines Journalisten nach der Sittlichkeit der gleichgeschlechtlichen Verbindungen geantwortet: „Wer bin ich, um darüber zu urteilen?“ D.h.: „Wer bin ich, daß ich meine persönlichen Ansichten jemand anders aufzwinge. Ich muß seine Sicht der Wahrheit respektieren.“
Die modernistische Religion ist ihrem Wesen nach antimissionarisch! Deshalb hat die Forderung der katholischen Religion, daß einzig und allein in ihr das ewige Heil zu finden ist, in diesem modernistischen System keine Daseinsberechtigung. Nein, nach der Lehre des sog. 2. Vatikanums hat nicht nur die katholische, sondern haben alle Religionen ihren Wert hinsichtlich der Erlösung des Menschengeschlechts. Denn alle Religionen sind ja in den Augen der Modernisten nur unterschiedliche Ausdrucksformen so vieler religiös empfindender Menschen, die alle gemeinsam ehrlich versuchen, Gott näherzukommen; jeder auf seine persönliche Weise versteht sich; jeder nach seiner subjektiven Sicht der Dinge. Und deshalb sagte Bergoglio, völlig in Einklang mit den Lehren des sog. 2. Vatikanums, daß alle Religionen von Gott gewollt seien; daß es keinen spezifisch „katholischen Gott“ gäbe, weil Gott in Wirklichkeit angeblich hinter allen Religionen stehe.
Zwei wesentlich gegensätzliche Religionen
Man kann sagen: So wie sich die Mission der Völker notwendigerweise aus dem Prinzip der Heilsnotwendigkeit der katholischen Religion ergibt, so ergibt sich aus dem Prinzip des Subjektivismus und Modernismus notwendigerweise eine Religion, die jede Mission im katholischen Sinne unterlassen muß, ja ihr sogar feinselig begegnen muß.
Gerade weil die katholische Kirche die einzige von Gott gestiftete Kirche ist und gerade weil niemand das ewige Heil ohne sie finden kann, deshalb muß sie das Evangelium überall auf der Welt verkünden; deshalb muß sie Annahme ihrer Lehre und Disziplin einfordern und die ganze Welt dazu auffordert, katholisch zu werden. Das muß sie tun, um in Übereinstimmung mit ihrer eigenen, von Gott gegebenen Verfassung zu bleiben, um nicht eine andere Kirche, eine andere Religion zu werden. Deshalb muß sie notwendigerweise auch jede andere Religion als falsch verurteilen und als einen Irrweg brandmarken.
Der Modernismus auf der anderen Seite muß, um in Übereinstimmung mit seinen Prinzipien zu bleiben, ein weichgespültes Evangelium predigen, welches der Wahrheit gegenüber gleichgültig bleibt. Nämlich, daß alle Religionen hinsichtlich der Erlösung des Menschengeschlechtes einen Wert hätten. Er muß ein Evangelium verkünden, das die Forderung aufstellt, daß das Gewissen eines jeden Menschen zu respektieren sei, egal welcher Religion er auch angehört, egal welcher sittlichen Perversion er auch verhaftet sein mag. Bergoglio hat aufgrund dieses Prinzips selbst den Atheisten eine berechtigte Hoffnung auf das ewige Heil eingeräumt, weil auch die Anhänger des Atheismus – also Gottesleugner – wahrhaftig (!) seien gegenüber ihrem Gewissen. Hinter all dem steht das Prinzip: „Was für mich richtig ist, das kann für dich falsch sein. Wer bin ich, daß ich darüber urteilen dürfte?“ Deshalb muß sich der Modernismus notwendigerweise gegen jedes Dogma auflehnen. Sein einziges Dogma lautet, daß es kein Dogma gibt. Diese Denkweise öffnet Tür und Tor für die totale Willkür.
Aus diesem kranken Denkgebäude ergibt sich schließlich ganz folgerichtig ein Haß auf die katholische Missionsarbeit. Auf jene Überzeugungsarbeit der katholischen Missionare also, wodurch sie die Ungläubigen zur Aufgabe ihrer falschen Religionen und stattdessen zur Annahme der katholischen Wahrheit sowie zum Eintritt in die römisch-katholische Kirche zu bewegen versuchen. Das Missionieren ist den Modernisten ein großer Dorn im Auge. Bergoglio hat das Missionieren bei mehreren Gelegenheiten mißbilligt und verdammt. Es sagte: „Es gibt nichts schlimmeres als Proselytismus.“ D.h. es gibt nichts schlimmeres, als andere Menschen zum katholischen Glauben zu bekehren. Gerade darin besteht aber die wesentliche Aufgabe der katholischen Kirche, die ihr Christus gegeben hat. Und Bergoglio sagt, es gäbe nichts Schlimmeres als das! Außerdem fügte er hinzu: „Statt dessen soll die katholische Religion die Menschen durch sich selbst anziehen.“ Die Methode, Anhänger durch „Anziehung“, durch „Attraktion“, zu gewinnen, entspricht genau den modernistischen Prinzipen. Anziehung und Attraktion ereignen sich auf der Gefühlsebene, nicht auf der Ebene der Vernunft. Viele von denen, die heute überhaupt noch zur Konzilskirche konvertieren, tun dies nicht aus den objektiven Gründen, die für die Wahrheit des katholischen Glaubens sprechen, sondern aufgrund eines persönlichen Bedürfnisses nach Gemeinschaft und spiritueller Bereicherung. Deshalb fühlen sich auch praktizierende Sodomiten, unbußfertige Ehebrecher, Menschen, die ohne Ehe als Mann und Frau zusammenleben von dieser konziliaren Kirche angezogen. Und deshalb werden sie dort auch mit offenen Armen empfangen, ohne daß von ihnen gefordert wird, sich zu bekehren und für ihre Sünden Buße zu tun. Die Modernisten glauben, daß die moderne, vom Subjektivismus vergiftete Welt, von ihrer „verheutigten“ Kirche angezogen würde, wenn sie die katholische Morallehre über Bord werfe. Tatsächlich ist gerade das Gegenteil der Fall. Die vormals katholischen Institutionen wurden und werden durch die Aufgabe des unbedingten Wahrheitsanspruchs der katholischen Glaubens- und Sittenlehre selbst immer mehr in den Sumpf der Unmoral, der Sünde, der Häresie hineingezogen, bis hin zur Apostasie.
Die Umarmung des Subjektivismus durch die Modernisten kann besonders deutlich daran erkannt werden, daß sie ganz dem Ökumenismus verfallen sind. D.h. das konsequente Verschweigen des Dogmas, daß es außerhalb der katholischen Kirche kein Heil zu finden gibt. Der Ökumenismus wurde vom sog. 2. Vatikanum als Anti-Dogma dem katholischen Dogma entgegengesetzt. In der Erklärung über die Religionsfreiheit hat das sog. 2. Vatikanum das menschliche Gewissen jedes einzelnen Menschen zur unantastbaren, höchsten Autorität erklärt. Damit hat es die objektive Wahrheit, die eben jedes menschliche Gewissen in Wirklichkeit verpflichtet, über den Haufen geworfen. Deshalb muß das Diktat des Einzelgewissens von jedermann nicht nur toleriert, sondern respektiert werden. Selbst von der katholischen Kirche, ja selbst von Gott!
Unser Bekenntnis zur katholischen Kirche
Mit der Feier des Missionssonntags wollen wir ein Bekenntnis unserer Treue zur katholischen Kirche und zu ihrem göttlichen Bräutigam ablegen. Ein Bekenntnis der Treue gerade zu der Lehre, daß niemand außerhalb der katholischen Kirche gerettet werden kann. Ein Bekenntnis der Treue, indem wir deutlich sagen, daß jede Religion, die nicht die katholische ist, falsch und deshalb unfähig ist, das ewige Heil zu vermitteln. Gleichzeitig klagen wir die Konzilskirche der Untreue und des Ehebruchs gegen Christus, den göttlichen Bräutigam, an. Wir klagen ihre falsche, subjektivistische Lehre an, welche besagt: Das menschliche Gewissen sei der höchste Richter über wahr und falsch, über gut und böse; daß alle Religionen gottgewollt und wertvoll seien; und daß selbst sittliche Entgleisungen wie Sodomie, Ehebruch und Atheismus nicht verurteilt werden dürften, solange solche Handlungen in Übereinstimmung mit dem persönlichen Gewissen des einzelnen stünden.
Unser Bekenntnis zur katholischen Hierarchie
Es gibt auch manche unter den Traditionalisten, die, ohne es zu bemerken, ebenfalls Subjektivisten und Modernisten sind. Etwa in der Frage, ob Bergoglio Papst und seine modernistische Hierarchie die wahre katholische Hierarchie ist. Sie meinen, es sei nicht von Belang, ob man nun Bergoglio als Papst anerkenne oder nicht. Es sei eine Frage der subjektiven Meinung jedes einzelnen, eine persönliche Gewissensentscheidung, wie man sich Bergoglio gegenüber verhält. Das einzige, was ihrer Meinung nach zum Katholischsein notwendig gehört, sei die Liebe zur überlieferten lateinischen Messe. Sie meinen, alle traditionellen Gruppen seien gut, sofern sie die „Alte Messe“ feiern. – Eine solch subjektivistische Überzeugung löst die katholische Religion von ihrer Hierarchie los und folglich von Christus selbst, der durch die wahre Hierarchie der katholischen Kirche repräsentiert wird. Papst Pius IX. erklärte: „Der Papst kann nicht von der Kirche getrennt werden.“ Wir haben gehört, wie die Päpste jene Geisteshaltung verworfen haben, die zu behaupten versucht, man könne zur katholischen Kirche gehören, auch wenn man gegen ihre rechtmäßige Hierarchie aufbegehrt oder sie ignoriert.
Wie ein wahrer Katholik um seines Seelenheiles willen verpflichtet ist, die wahre Hierarchie der katholischen Kirche anzuerkennen, und zwar indem er ihr Gehorsam leistet, so ist ein wahrer Katholik um seines Seelenheiles willen verpflichtet, eine falsche Hierarchie zurückzuweisen. Die Haltung, es sei eine Frage des subjektiven Gewissens, wie wir uns gegenüber Bergoglio und den Novus-Ordo-Bischöfen zu verhalten hätten, ist falsch und eine Untreue gegen Christus und Seine Kirche. Man kann sich als Katholik niemandem gegenüber gleichgültig verhalten, der von sich behauptet, der Papst der katholischen Kirche zu sein! Bergoglio behauptet von sich, Papst zu sein. Diese Behauptung kann nur entweder wahr oder falsch sein. Eine dritte Möglichkeit scheidet aus. Entweder Bergoglio ist Papst, oder er ist es nicht. Der katholische Glaube legt sowohl für den einen Fall wie für den anderen Fall unser Verhalten unter Androhung der ewigen Verdammnis fest. Da gibt es keinen Freiraum für eine persönliche Meinung. Entweder Bergoglio ist Papst, oder er ist es nicht. Wenn Bergoglio Papst ist, dann müssen wir ihn, um unseres Seelenheiles willen, anerkennen und diese Anerkennung dadurch zum Ausdruck bringen, daß wir ihm gehorchen. Ansonsten würden wir nicht der katholischen Kirche angehören, außerhalb derer es keine Hoffnung auf das ewige Heil gibt. – Wenn Bergoglio hingegen kein wahrer, sondern ein falscher Papst ist, dann sind wir durch dasselbe Dogma verpflichtet, ihm um unseres ewigen Heiles willen die Anerkennung zu verweigern. Wir dürfen ihm nicht folgen, weil wir sonst einer falschen Kirche, einer falschen Religion anhängen würden, die nicht die katholische Kirche ist. Wenn Bergoglio also nicht Papst ist, dann müssen wir ihn zurückweisen, ihn offen als falschen Papst anklagen, weil wir sonst verdammt werden würden. Noch einmal: Man kann sich als Katholik niemandem gegenüber gleichgültig verhalten, der von sich behauptet, der Papst der katholischen Kirche zu sein. Eine solche Behauptung fordert von jedem Katholiken ein Treuebekenntnis zur katholischen Kirche und hat eine entscheidende Bedeutung für unser ewiges Heil.
Die Leugnung der gesamten katholischen Religion
Fassen wir zusammen: Wir haben gezeigt, daß sich die Mission aus dem Wesen der katholischen Religion ergibt. Genauso haben wir gesehen, daß aus dem Subjektivismus notwendig der Modernismus und der Ökumenismus hervorgehen. Folglich ist die Zurückweisung des katholischen Missionsauftrags durch die Konzilskirche zugunsten des Subjektivismus auf dem Gebiet der katholischen Glaubens- und Sittenlehre gleichbedeutend mit der Leugnung der gesamten katholischen Religion! Wir alle sind Zeugen davon geworden, wie seit dem sog. 2. Vatikanum, auf Betreiben der Scheinpäpste, eben dieses missionarische Wesen der katholischen Religion nach und nach aus allen kirchlichen Institutionen ausgemerzt und ersetzt wurde durch das anti-missionarische Wesen des Modernismus; durch den Subjektivismus und den Ökumenismus. Der Modernismus ist das Wesen der konziliaren Religion, jene Häresie also, die der hl. Papst Pius X. als „Sammelbecken aller Häresie“ entlarvt und verdammt hat. Amen.