Streift man derzeit durchs Tradiland, so sieht man das ganze Land im Trauerflor, denn es ist ihr größter Gönner, der Retter ihrer alten Liturgie, das Maskottchen einer neuen Generation, es ist ihr „Papst“ verstorben. Wenn es auch schon längere Zeit absehbar war, so war es schließlich dennoch überraschend, das Ableben von Joseph Aloisius Ratzinger, dem Papst der Traditionalisten. Kein anderer konnte so deren Sympathie erobern wie der „Mozart der Theologie“, denn kein anderer war fähig, das konservative Klischee so gekonnt zu bedienen wie er. Wobei man ihm persönlich dabei keinerlei Verstellung unterstellen kann, denn Ratzinger war und blieb immer Ratzinger. Nur mußte man schon etwas aufmerksamer zuhören und genauer hinhören, um den deutschen Professor recht verstehen zu können, was dem modernen Menschen und auch den Traditionalisten bekanntermaßen sehr schwer fällt. …

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